Leitstellen-Projekt in Westthüringen: Gotha steigt aus, Partner bleiben!
In Westthüringen wird das Leitstellen-Projekt trotz des Ausstiegs des Landkreises Gotha mit voller Kraft fortgesetzt. Der Ilm-Kreis und der Wartburgkreis haben sich entschieden, an ihrer gemeinsamen Rettungsleitstelle festzuhalten, wie Ilm-Kreis-Landrätin Petra Enders (parteilos) bekannt gab. Die Entscheidung, Gotha auszuschließen, ist bedauerlich, doch die verbleibenden Partner sind fest entschlossen, das Ziel einer digitalen Leitstelle weiter zu verfolgen. Laut MDR sind bereits Gespräche mit potenziellen neuen Partnern im Gange.
Das Thüringer Innenministerium hat klargestellt, dass der Austritt Gothas keine negativen Auswirkungen auf die Leitstellenstrategie des Landes haben wird. Allerdings könnte dies die Fördermittel beeinträchtigen, die an eine Partnerschaft gebunden sind und derzeit nicht bewilligt werden können. Der Wartburgkreis plant, den Leitstellenverbund mit dem Ilm-Kreis bis spätestens Ende 2026 betriebsbereit zu machen.
Hintergrund des Projekts
Im Jahr 2020 wurde der Zweckverband „Zentrale Leitstelle Westthüringen“ von den drei Landkreisen gegründet, mit dem Ziel, eine gemeinsame zentrale Leitstelle in Schwabhausen (Kreis Gotha) zu errichten. Ein geeignetes Grundstück wurde bereits vor zwei Jahren gefunden, doch die hohen Kosten von etwa 17 Millionen Euro führten zu Überlegungen, stattdessen eine digitale Leitstelle zu entwickeln. Diese Idee wurde jedoch von Gotha abgelehnt, was schließlich zu ihrem angekündigten Austritt aus dem Zweckverband zum Jahresende führte. Das Grundstück wird dann an den Landkreis Gotha zurückgegeben.
Verknüpfung der Leitstellen im Land
Das Land Thüringen verfolgt seit mehreren Jahren das Ziel, die Leitstellen zu verknüpfen. Die Partnerschaft zwischen Nordhausen und Erfurt ist bereits weit fortgeschritten, und eine entsprechende Zweckvereinbarung wurde getroffen. Auch zwischen Gera und Jena steht eine Einigung kurz bevor. Parallel dazu wird an technischen Planungen gearbeitet, um die Effizienz und Effektivität der Rettungsdienste zu steigern. Im Süden Thüringens gibt es bereits erste Gespräche im Rettungsdienstzweckverband Südthüringen. Allerdings nehmen die Landkreise Unstrut-Hainich, Eichsfeldkreis und Weimarer Land nicht am aktuellen Projekt teil.
Aktuell gibt es in Thüringen zwölf Rettungsleitstellen, doch diese Zahl soll durch die Konzentration auf digitale Lösungen reduziert werden. Dies würde nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Möglichkeit bieten, die Technik auf dem neuesten Stand zu halten. Das Innenministerium rechnet mit Einsparungen, während das Land und die gesetzlichen Krankenkassen die Finanzierung der Leitstellen unterstützen.
Die Entwicklungen rund um die Rettungsleitstellen in Thüringen sind von großer Bedeutung, da sie die Effizienz der Notfallversorgung direkt beeinflussen. Die Entscheidung, das Projekt ohne Gotha fortzusetzen, zeigt den unermüdlichen Willen der verbleibenden Landkreise, die Rettungsdienste zukunftssicher zu gestalten und die Bürger bestmöglich zu schützen.