
Am Freitagnachmittag fand in der Dreifaltigkeitskirche in Eisfeld ein Passionsoratorium von Carl Loewe statt. Das Konzert wurde von einem großen Ensemble aufgeführt, das aus den Stadtkantoreien Eisfeld und Hildburghausen sowie dem Collegium musicum und den Solisten Julia Lucas und Torsten Sterzik bestand. Die Veranstaltung war Teil der Passionszeit, die sich über sechs Wochen erstreckt und in Ostern gipfelt. Pfarrer Steffen Pospischil und die Gemeindemitglieder erlebten diese Zeit bewusst, beginnend am Aschermittwoch. Die Passionszeit umfasst wöchentliche Geschichten, die die Leidensgeschichte Jesu nachzeichnen, wie inSüdthüringen berichtete.
Das Passionsoratorium „Das Sühnopfer des neuen Bundes“ von Carl Loewe, der von 1796 bis 1869 lebte, wurde ebenfalls von der Stadtkantorei Hildburghausen, der Kantorei Eisfeld und dem Collegium musicum Hildburghausen aufgeführt. Loewe war Stettiner Musikdirektor, Organist, Kantor, Lehrer und Komponist und bekannt für seine Balladen. Er komponierte 17 Oratorien, die einen bedeutenden Beitrag zur Gattung im 19. Jahrhundert leisten. „Das Sühnopfer des neuen Bundes“ entstand zwischen 1845 und 1846 und steht in der Tradition von Händels Oratorien und Bachs Passionen, berichtet Kirchenkreis Hildburghausen-Eisfeld.
Musikalische Details und Aufführungen
Das Libretto stammt von Wilhelm Telschow, der sich ebenfalls mit der Wiederbelebung alter deutscher Kirchenlieder beschäftigte. Das Werk war das erste gemeinsame Projekt von Loewe und Telschow. Die erste gedruckte Partitur erschien um 1900 bei F. W. Gadow & Sohn in Hildburghausen. Im frühen 20. Jahrhundert fand das Werk großen Anklang und war in rund 80 Aufführungsorten zu hören, einschließlich zwei Städten in Nordamerika. Die Originalfassung des Werks ist dreiteilig und dauert etwa zwei Stunden; in Hildburghausen und Eisfeld wurde jedoch eine gekürzte Fassung aufgeführt. Die Solopartien übernahmen Julia Lucas (Sopran) und KMD Torsten Sterzik (Bass), der auch die musikalische Leitung innehatte. Der Eintritt zum Konzert war frei.