
Am 7. April 1945 überschreiten Soldaten der 104. US-Infanteriedivision die beschädigte Johannistorbrücke in Osterode. Im selben Zuge greifen alliierte Jagdbomber den Hauptbahnhof der Stadt an, wobei Bahngleise und der Schlachthof zerstört werden. Bei diesem Luftangriff sterben mindestens zehn Menschen.
Am Folgetag, dem 8. April, bleibt ein Zug mit KZ-Häftlingen vor Osterode-Süd stehen, da die Bombardierung die Weiterfahrt unmöglich macht. SS-Wachpersonal eröffnet das Feuer auf die Häftlinge, mindestens 30 werden erschossen. Die Überlebenden werden in den Oberharz und nach Oker getrieben, viele Häftlinge werden auf diesem Todesmarsch ermordet. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich bereits Rückziehende deutsche Soldaten, Evakuierte, Flüchtlinge und Verwundete in Osterode.
Militäreinsätze und Kampfhandlungen
Am 10. April 1945 melden sich drei Offiziere als Kampfkommandanten zur Verteidigung der Stadt, und Hauptmann Helmut Flachsbart wird als Kampfkommandant ernannt. In diesem Zusammenhang beginnt die Evakuierung der Zivilbevölkerung, die versucht, Schutz in Luftschutzstollen oder im Stadtwald zu finden. Bürgermeister Wilhelm Schwarz versucht, die Verteidigung der Stadt zu verhindern, wird jedoch an das Oberkommando verwiesen. Am 10. und 11. April entbrennt der Kampf um Osterode, wobei eine US-Panzerabteilung versucht, die Stadt schnell zu erobern, jedoch von deutschen Panzern aufgehalten wird.
US-Artillerie beschießt Osterode und fügt einigen Gebäuden Schäden zu. Am 11. April versuchen die Amerikaner, die deutschen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Die deutschen Verbände bestehen aus zusammengewürfelten Gruppen mit etwa 240 Infanteristen und 8-10 Panzern. US-Truppen stoßen von Katlenburg in Richtung Dorste vor und besetzen Dorste kampflos. Deutsche Verteidiger versuchen, die US-Truppen in Förste aufzuhalten, müssen jedoch zurückweichen. Amerikanische Artillerie und Jagdbomber fügen den deutschen Truppen schwere Verluste zu, während die deutschen Soldaten Osterode räumen und sich in Richtung Harz zurückziehen. Die Wehrmacht sprengt mehrere Brücken, was zu erheblichen Zerstörungen in der Stadt führt.
Am 12. April 1945 dürfen schließlich die deutsche Zivilbevölkerung und die zurückkehrenden Einwohner in die Stadt zurückkehren. In der Zeit rund um das Kriegsende in Osterode, wie [osterode.de](https://www.osterode.de/portal/meldungen/vor-80-jahren-das-kriegsende-in-osterode-am-harz-912007439-21351.html?rubrik=912000001) berichtete, fanden zahlreiche grausame Vorfälle statt, die den dramatischen Verlauf der letzten Kriegstage verdeutlichen.
Darüber hinaus zeigt ein weiterer Bericht von [archiv-vegelahn.de](https://www.archiv-vegelahn.de/index.php/osterode-am-harz/alpha64/16724-1945-das-kriegsende-in-osterode-am-harz/), dass während des Kriegsendes etwa 3000 Zwangsarbeiter in Osterode waren und dass sich die Lage in der Stadt rasant zuspitzte: Am 3. April zogen Züge mit KZ-Häftlingen durch die Stadt, viele von ihnen wurden getötet oder flüchteten. Die chronologische Zusammenstellung der Ereignisse belegt die Schrecken und die dramatischen Entwicklungen während dieser Zeit.