Saale-Holzland-Kreis

Graugänse im Teichgebiet: Warum Ihre Beobachtungen jetzt zählen!

Dreba/Plothen. Tausende Graugänse haben sich im Teichgebiet Dreba-Plothen niedergelassen, und die Frage, wohin sie im Frühjahr fliegen, bleibt ein Rätsel. Ornithologe Jürgen Auerswald vom Naturschutzbund erklärt, dass die Dokumentation der Bestände von größter Bedeutung ist. „Es ist wichtig, die Bestandsentwicklung der Graugänse umfänglich zu dokumentieren“, betont er. Diese Vögel sind seit über zehn Jahren regelmäßige Brutvögel in der Region und ihre Ausbreitung wird im Saale-Orla-Kreis erwartet.

Die Graugänse verlassen das Teichgebiet im Mai/Juni zur Schwingenmauser, doch wohin sie fliegen, ist unklar. „Wo treten zu dieser Jahreszeit Gänse auf? Diese spannende Frage ist derzeit nicht zu beantworten“, so Auerswald. Auch die nordischen Wildgansarten wie die Saatgans und die Blessgans haben sich hier niedergelassen und sind seit 2019 im Teichgebiet zu beobachten. Die Besiedlung begann bereits in den 1960er Jahren, während der DDR-Zeit, und die Bestände haben sich seither kontinuierlich entwickelt.

Wichtige Beobachtungen für den Naturschutz

Die Erfassung der Gänsepopulation ist nicht nur für den Naturschutz von Bedeutung, sondern auch für die Landwirtschaft. Bei weiterem Anwachsen der Bestände könnten Wildschäden auf landwirtschaftlichen Flächen auftreten. „Die Erfassungen dienen ökonomischen sowie ökologischen Erfordernissen“, erklärt Auerswald. Jede Beobachtung von fliegenden, äsenden oder wassernden Gänsen ist ein wertvoller Beitrag zur Gesamtübersicht. Aktuell sind mehr als 1000 Vögel im Teichgebiet zu beobachten, die sich teilweise mit Höckerschwänen auf Rapsfeldern aufhalten.

Für die Erfassung sollten Gänseart, Beobachtungsort, Uhrzeit, Truppgröße, Flugrichtung, Feldfrucht auf Äsungsfläche und Wettersituation gemeldet werden. Jäger werden gebeten, auf die Jagdruhe an den Zähltagen der Wasservogelzählung zu achten und Störungen zu dokumentieren. Die gesammelten Daten können direkt an Auerswald gesendet werden, um die wichtige Forschung voranzutreiben.

NAG Redaktion

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