Die Weihnachtsmärkte in Thüringen stehen vor einer ernsten Herausforderung: Die Suche nach Kunsthandwerk und kreativen Eigenprodukten wird zunehmend schwieriger. „Leider verzeichnen wir Rückläufe bei den Bewerbungen für Kunsthandwerk und kreative Eigenprodukte“, erklärt Anja Schultz von der Erfurter Stadtverwaltung. Diese besorgniserregende Situation betrifft nicht nur Erfurt, sondern auch Jena, Weimar und Gera. Überall kämpfen die Veranstalter darum, außergewöhnliche Produkte von Kunsthandwerkern und spezialisierten Händlern zu finden. Der Fachkräftemangel macht sich bei vielen Anbietern bemerkbar, während andere noch immer unter den Nachwirkungen der Corona-Krise leiden. Einzig in Suhl scheinen diese Probleme bislang nicht aufgetreten zu sein, wie ein Sprecher berichtet, dass dort die Situation stabil bleibt, so [Zeit.de](https://www.zeit.de/news/2024-11/16/weihnachtsmaerkte-suchen-kunsthandwerk) mit Bezug auf die aktuellen Herausforderungen.
Die Weihnachtsmärkte sind nicht nur ein Ort für festliche Stimmung, sondern auch für kreative Produkte, die das Herz der Besucher höher schlagen lassen. In Jena beispielsweise, wo der Weihnachtsmarkt über vier Wochen dauert, ist die personelle Absicherung eine ständige Herausforderung für die Standbetreiber. Obwohl es bisher keine Absagen aufgrund von Personalmangel gegeben hat, schließen sich Händler immer häufiger zu gemeinsamen Ständen zusammen, um genügend Personal für die gesamte Dauer des Marktes aufbringen zu können.
Innovative Lösungen für kreative Anbieter
In Erfurt, Jena und Weimar sind die Veranstalter zwar noch nicht von Einschränkungen betroffen, doch in Gera sieht die Lage anders aus. Hier spielen Absagen durch Krankheit oder Personalmangel eine Rolle, insbesondere bei kunsthandwerklichen Angeboten, wo oft die Eigentümer selbst verkaufen oder nur über eine dünne Personaldecke verfügen. Um dem entgegenzuwirken, wird die Unterstützung und Kontaktpflege zu Händlern immer wichtiger. Auf den Weihnachtsmärkten in Gera und Weimar gibt es innovative Konzepte wie „Wechselhütten“ und „Pop-Up“-Modelle. In der „Weimarer Wechselhütte“ können Kunsthandwerker an maximal fünf aufeinanderfolgenden Tagen ihre Produkte anbieten, während in Gera eine „Pop-Up“-Hütte Interessenten die Möglichkeit bietet, tageweise kostenfrei Kunsthandwerk, regionale Spezialitäten und Geschenkideen anzubieten.
Ein Lichtblick in der aktuellen Situation ist der Verzicht auf Beleuchtung, der während der Energiekrise ein großes Thema war. In diesem Jahr setzt die Stadt Weimar jedoch auf eine umfassende weihnachtliche Beleuchtung, um Gäste anzuziehen. Erstmals wird auch der Frauenplan illuminiert, was die Vorfreude auf die festliche Saison weiter steigert.
Die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum
Eine weitere Herausforderung, die die Veranstalter in Erfurt bewältigen müssen, ist die Suche nach einem geeigneten Weihnachtsbaum. In diesem Jahr gestaltete sich die Suche als äußerst schwierig. Aus vier Wäldern wurden zehn Bäume begutachtet, und es wurde deutlich, in welchem schlechten Zustand sich die Thüringer Wälder durch den Borkenkäferbefall und den Klimawandel befinden. Der Weihnachtsbaum auf dem Domplatz ist zwar eine Tradition, die die Stadt aufrechterhalten möchte, doch Anja Schultz warnt: „Dennoch müssen wir als Veranstalter und Landeshauptstadt hinterfragen, zu welchem Preis wir einen gesunden Baum fällen.“ Diese Überlegungen zeigen, wie wichtig es ist, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, während die Vorbereitungen für die festliche Zeit in vollem Gange sind.
Die Herausforderungen, vor denen die Weihnachtsmärkte in Thüringen stehen, sind vielfältig und erfordern kreative Lösungen. Die Veranstalter müssen sich anpassen und neue Wege finden, um den Besuchern ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Trotz der Schwierigkeiten bleibt die Hoffnung, dass die Märkte auch in diesem Jahr ein Ort der Freude und des Zusammenkommens sein werden.