Weimar

Weimar wird zum Kulturzentrum: Die Sendehalle erwacht zu neuem Leben!

Die Stiftung Sendehalle in Weimar plant eine umfassende Umgestaltung des ehemaligen Funkhauses, das ursprünglich von den Nationalsozialisten als Gedächtnishalle für Friedrich Nietzsche errichtet wurde. Laut [thueringen.de](https://thueringen.de/dpa-meldungen/veranstaltungen-und-bauantrag-weimarer-funkhaus-vor-wandel-403217) soll der Bauantrag bis Herbst 2025 abgeschlossen sein, um eine Jugend-Begegnungswoche und Events der Achava Festspiele im Jahr 2025 zu ermöglichen. Die Halle, die seit Ende August 2000 leer steht, wurde von einem völkisch-nationalistischen Architekten entworfen und 1944 fertiggestellt, jedoch nie in der NS-Zeit genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Funkhaus.

Die Stiftung hatte das Gebäude 2022 bei einer Zwangsversteigerung für eine Million Euro erworben. Der Bund stellt 5,2 Millionen Euro für die Umwandlung des Funkhauses in einen Bildungs- und Kulturort bereit. Der Beginn der Sanierung ist für das Frühjahr 2026 geplant, mit einer geplanten Dauer von etwa zwei Jahren. Die Grundstruktur des Gebäudes soll erhalten bleiben, und es ist eine Dauerausstellung zur Geschichte der Halle sowie Bildungs- und Gesprächsformate mit Zeitzeugen vorgesehen.

Geplante Nutzung und Veranstaltungen

Martin Kranz, ein bekannter Akteur der Thüringer Kulturszene, hat das Gebäude ebenfalls in einer Zwangsversteigerung erworben und eine eigene Stiftung gegründet, die den Betrieb des Komplexes übernehmen soll. Laut [mdr.de](https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/weimar/sendehalle-funkhaus-nietzsche-kultur-news-100~amp.html) ist eine neue Nutzung des Funkhauses als Ort für politische Bildung in Weimar vorgesehen. Geplant sind Veranstaltungen wie Konzerte, Diskussionsveranstaltungen und Seminare, mit einem Fokus auf der Geschichte des Gebäudes.

Die Sendehalle, die 1935 von Paul Schultze-Naumburg entworfen wurde, wurde jedoch erst 1943 vollendet und nie eingeweiht. Während der DDR-Zeit wurden alle Hinweise auf Nietzsche entfernt, und nach der Wende nutzte der MDR das Gebäude für etwa zehn Jahre, bevor es an einen russischen Investor verkauft wurde und verfiel. Kranz plant, 3.000 Quadratmeter des Geländes für Kulturveranstaltungen und Büroflächen zu nutzen und hat bereits 10 Millionen Euro an Fördergeldern und privaten Spenden für die Sanierung gesammelt. Die Wiedereröffnung des Hauses ist in zwei bis drei Jahren vorgesehen, mit einer Verantwortung, die Kranz in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar umsetzen möchte. Die nächsten Veranstaltungen umfassen das „Concert for Peace“ am 15. November 2024 sowie einen Tag der offenen Tür am folgenden Tag.