
In Ludwigsburg ereignete sich in der vergangenen Woche ein tragischer Vorfall, als zwei Männer ein mutmaßliches Autorennen abhielten, das in einem tödlichen Unfall endete. Dabei starben zwei junge Frauen. Diese tragischen Ereignisse stellen einmal mehr die Gefahr illegaler Straßenrennen in Deutschland auf erschreckende Weise unter Beweis, die regelmäßig zu schweren Unfällen führen.
Wolfgang Fastenmeier, Professor für Verkehrspsychologie, äußert sich zu den Motiven der Raser und beschreibt sie als eine radikale Minderheit, die das Auto als ein Symbol der Freiheit sieht. Den Teilnehmern solcher Rennen geht es häufig um Macht, Status, Sieg, Prestige und den Nervenkitzel des Fahrens. Studien belegen, dass überwiegend junge Männer an diesen illegalen Rennen teilnehmen und oft einen Migrationshintergrund sowie schwierige soziale Verhältnisse und eine niedrige oder gar keine Ausbildung aufweisen. Fastenmeier hebt hervor, dass ihre Persönlichkeitsstrukturen oft impulsiv und aggressiv sind, mit wenig Selbstkontrolle und Verantwortungsbewusstsein.
Polizei und rechtliche Konsequenzen
Die Polizei verdächtigt in dem aktuellen Rennen, das in Ludwigsburg stattfand, ein drittes Fahrzeug, das an dem Vorfall beteiligt gewesen sein könnte. Trotz der tragischen Nachwirkungen des Amokfahrens zeigt Fastenmeier Skepsis gegenüber der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen und härteren Strafen.
Haiko Ackermann, ebenfalls Verkehrspsychologe, bezeichnet die Fahrer illegaler Rennen als hochgefährlich und fordert dringend bessere Präventionsmaßnahmen. Laut Ackermann stellen Geschwindigkeiten von 160 km/h in Innenstädten eine extreme Gefährdung dar. Er weist darauf hin, dass die Gruppe der Raser, obwohl klein, äußerst problematisch ist und oft nicht erkennt, dass sie eine Gefahr für andere darstellt. Im Kontext eines weiteren Falls in Berlin müssen zwei Männer nicht nur wegen fahrlässiger Tötung, sondern wegen Mordes gerichtet werden.
Ackermann fordert, auffälligen Fahrern langfristig den Führerschein zu entziehen und sie medizinisch-psychologischen Begutachtungen zu unterziehen. Zu seinen Vorschlägen zählen eine PS-Begrenzung für PKWs und die Einführung von begleitetem Fahren für Jugendliche zwischen 18 und 19 Jahren. Dennoch glaubt er nicht, dass eine mögliche Verurteilung wegen Mordes eine abschreckende Wirkung auf Raser hat, da viele von ihnen annehmen, sie würden nicht geschnappt werden. Typische Raser sind junge Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren, die auf der Suche nach Nervenkitzel und Selbstbestätigung sind und oft von ihren Fahrfähigkeiten überzeugt sind, während sie die Gefährdung anderer ausblenden.
Ackermann weist zudem darauf hin, dass Strafen allein nicht ausreichen, um das Verhalten nachhaltig zu ändern; viele Raser wachsen im Laufe der Zeit aus dieser gefährlichen Gehabe heraus. Er betont, dass die kleine, hochproblematische Gruppe von Fahrern, die in der Gesellschaft eine ernsthafte Gefährdung darstellt, nicht ignoriert werden sollte. Präventive Maßnahmen in Fahrschulen sind notwendig, um das Regelbewusstsein zu schärfen.