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Tödlicher Treppensturz in Uelzen: Psychose oder Mord? Gericht entscheidet!

Am Landgericht Lüneburg endet am Montag ein Sicherungsverfahren gegen einen 19-jährigen Mann, der für einen tödlichen Treppensturz am Bahnhof Uelzen verantwortlich ist. Das Verfahren könnte für den Beschuldigten eine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie nach sich ziehen. Ein Gutachter kam zu dem Schluss, dass der 19-Jährige wahrscheinlich an einer Psychose im Bereich der Schizophrenie leidet und unter Wahnvorstellungen gehandelt haben soll.

Das Motiv für die Tat konnte im Verfahren nicht abschließend geklärt werden, da der Beschuldigte schwieg und auf sein letztes Wort verzichtete. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann das Handy des Opfers haben wollte. Bei dem betroffenen 55-jährigen Mann war die Tathandlung tödlich: Er wurde von dem Beschuldigten eine Treppe hinuntergestoßen und starb an seinen Verletzungen. Staatsanwalt und Verteidiger plädierten für Schuldunfähigkeit und forderten eine Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie.

Details zur Tat und den Hintergründen

Das Opfer hatte den Halt in Lüneburg verpasst und suchte am Bahnhof Uelzen nach Verbindungen, als es zu dem Vorfall kam. Eine Augenzeugin, eine Bahnmitarbeiterin, berichtete, dass der Beschuldigte zunächst fröhlich an ihr vorbeiging und dann unvermittelt gegen das Opfer trat. Der 19-Jährige war bereits zuvor polizeilich aufgefallen und hatte unter anderem eine Handtasche gestohlen. Ein psychiatrischer Gutachter äußerte, dass die psychische Erkrankung des Beschuldigten möglicherweise durch Drogenkonsum ausgelöst wurde.

Insgesamt begann die Verhandlung mit vier Zeugenaussagen. Ein Gericht muss nun entscheiden, ob der Angeklagte schuldfähig ist.

Substanzinduzierte psychotische Störungen (SIPS), die in diesem Zusammenhang ebenfalls relevant sein könnten, sind häufig und verantwortlich für etwa 25% der ersten psychiatrischen Klinikaufnahmen. Diese Störungen können signifikante Risiken bergen, in primäre psychotische Störungen wie Schizophrenie überzugehen, insbesondere bei Konsum von Cannabis, Halluzinogenen oder Amphetaminen. Diese Aspekte und die differenzialdiagnostische Unterscheidung zwischen SIPS und primären psychotischen Störungen sind für Therapie, Prognose und richterliche Entscheidungen von Bedeutung, wie in der Untersuchung auf [PMC](https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8763934/) hervorgehoben wird.