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Tourismus im Harz: Wird Wernigerode zum Familien-Magnet?

Die Stadt Wernigerode im Harz zählt zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland und zieht jährlich Millionen von Besuchern an. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt drei Millionen Touristen. Andreas Meling, der Tourismus-Chef von Wernigerode, hebt jedoch die Herausforderungen hervor, mit denen der Tourismussektor konfrontiert ist, insbesondere den Fachkräftemangel und die Konkurrenz zu Reisen an die Küste.

Meling kündigte an, dass ein „großer Wurf“ im Harz in Arbeit sei, ließ jedoch keine weiteren Details dazu verlauten. In diesem Zusammenhang gibt es Spekulationen über die mögliche Ansiedlung von „Karls Erlebnisdorf“ in der Region. Ein Vertreter des Unternehmens nahm am Neujahrsempfang der Stadt teil und kündigte an, dass „Karls“ eine Fläche von fünf bis sieben Hektar für ein potenzielles Erlebnisdorf sucht. Um wirtschaftlich tragfähig zu sein, kalkuliert das Unternehmen mit einer halben Million Besuchern pro Jahr.

Reaktionen und Herausforderungen

Die Reaktionen auf die Spekulationen über „Karls Erlebnisdorf“ sind gemischt: Während einige Bürger eine Bereicherung für Familien erwarten, kritisieren andere die Kommerzialisierung des Gebietes. Es bleibt unklar, ob „Karls Erlebnisdorf“ tatsächlich im Harz entstehen wird, und selbst im Falle einer Bestätigung könnten Jahre vergehen, bis der Freizeitpark eröffnet wird.

Laut den ausgedehnten Recherchen von MDR betont Meling zudem, dass die größte Herausforderung für den Tourismus in der Region die Rekrutierung von Fachkräften für ganzjährige Hotel- und Restaurantbetriebe darstellt. Die allgemeine wirtschaftliche Lage spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle, da viele Urlauber zunächst an die Küste reisen und sich dann möglicherweise weitere Reisen in den Harz leisten müssen.

„Karls“ ist ein familiengeführtes Unternehmen, das 1921 in der Nähe von Rostock gegründet wurde und sich auf den Erdbeeranbau spezialisiert hat. Der erste Erdbeerhof wurde 1993 eröffnet, und mittlerweile gibt es sechs Erlebnisparks, unter anderem in Loburg. Die Erlebnisparks tragen seit 2001 den Namen „Karls Erlebnis-Dörfer“. Für 2024 werden Besucherrekorde von über 7,5 Millionen Gästen erwartet.

Meling erwähnt, dass die Stadt sich nicht aktiv bei „Karls“ beworben hat, sieht jedoch Wernigerode als attraktiven Standort für das geplante Erlebnisdorf. Der Tourismus-Chef ist überzeugt, dass sich „Karls“ im Nordharz ansiedeln wird, doch die konkreten Pläne stehen noch aus.