
Im Kreis Böblingen sorgt ein Einsatznachsorge-Team der Feuerwehr für die psychische Gesundheit von Feuerwehrleuten, die nach traumatischen Einsätzen oft mit erheblichen Belastungen kämpfen müssen. Laut einem Bericht von den Stuttgarter Nachrichten sind häufige Symptome, die bei den Einsatzkräften beobachtet werden, Schlaflosigkeit, Gedächtnisprobleme und ein Gefühl der Entfremdung.
Friedhelm Secker, ein Mitglied des Nachsorge-Teams, blickt auf einen Einsatz vom 13. auf den 14. Dezember 1981 zurück, bei dem drei Personen das Leben verloren, darunter zwei Kinder. Secker, damals erst fünf Jahre alt, erinnert sich, dass sein Vater nach diesem Vorfall emotional stark verändert war. Die Freude und Unbeschwertheit seines Vaters schienen nach dem Einsatz verschwunden zu sein.
Psychische Belastungen und Unterstützungsangebote
Wie die Berliner Feuerwehr berichtet, sind Feuerwehrkräfte häufig mit Extremsituationen konfrontiert, die zu schwerwiegenden psychischen Belastungen führen können. Das Einsatznachsorgeteam (ENT) bietet den Feuerwehrleuten spezifische Unterstützung an, um deren psychische Gesundheit zu fördern. Alle im solchen Team tätigen Mitarbeiter haben langjährige Erfahrung im Einsatzdienst und verfügen über Zusatzqualifikationen in Psychotraumatologie und Gesprächsführung.
Das Team weist darauf hin, dass ein Einsatz erst dann als abgeschlossen gilt, wenn die Feuerwehrleute psychisch stabil sind und wieder einsatzfähig. Wichtige Schwerpunkte der Arbeit sind Gesprächsangebote zur Entlastung, die Enttabuisierung von Belastungsreaktionen und die Abmilderung von Traumatisierungen zur Vermeidung von langfristigen Folgen. Darüber hinaus wird Unterstützung bei der Suche nach weiterführenden Einrichtungen geboten, um präventiv gegen posttraumatische Belastungsstörungen, Burn-out und andere psychische Erkrankungen vorzugehen.