Trump zurück im Weißen Haus: Was bedeutet das für den Nahen Osten?
Der Wahlsieg von Donald Trump hat die geopolitischen Karten im Nahen Osten neu gemischt. Der ehemalige Präsident, der in der Vergangenheit als starker Verbündeter Israels agierte, wird von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Hoffnungsträger gesehen. Netanjahu erwartet, dass Trump seinen harten Kurs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen, die schiitische Hisbollah im Libanon und den Iran als Hauptunterstützer dieser Gruppen verstärken wird. Diese Einschätzung wird von Antennen Münster unterstützt, die auch berichten, dass der palästinensische Präsident Mahmud Abbas auf eine positive Zusammenarbeit mit Trump hofft.
Die Rückkehr Trumps ins Weiße Haus wird als „Neuanfang für Amerika“ gefeiert, wobei Netanjahu betont, dass dies eine starke Verpflichtung zum Bündnis zwischen Israel und den USA darstellt. Abbas hingegen zeigt sich optimistisch, dass Trump die palästinensischen Bestrebungen nach Freiheit unterstützen wird. Doch die Unberechenbarkeit Trumps könnte auch zu neuen Risiken in der Region führen.
Erwartungen an Trump im Nahen Osten
Trump hat während seines Wahlkampfs betont, dass er in der Lage sei, die Konflikte im Gazastreifen und im Libanon zu beenden. Er hat Israel das Recht zugestanden, „den Job in Gaza zu beenden“, und soll Netanjahu geraten haben, den Krieg bis zu seinem Amtsantritt im Januar zu beenden. Matt Duss, stellvertretender Leiter des Center for International Policy, merkt an, dass Trump vor allem daran interessiert ist, die Kriege aus den Nachrichten zu drängen, da alles, was ihn in den Hintergrund drängt, ihm missfällt.
Die Israelis haben unterschiedliche Erwartungen an Trump. Während die extreme Rechte glaubt, dass Israel mit Trump im Gazastreifen und im Westjordanland freie Hand haben wird, hofft das Mitte-Links-Lager, dass Trump sich nicht von Netanjahu manipulieren lässt. Dies könnte Netanjahu in eine schwierige Lage bringen, da er zwischen seinen ultrareligiösen Koalitionspartnern und einem unberechenbaren Trump wählen muss.
Trumps aggressive Iran-Politik
In seiner ersten Amtszeit hat Trump das Atomabkommen mit dem Iran gekündigt und harte Sanktionen verhängt. Er befahl zudem einen tödlichen Drohnenangriff auf den iranischen General Ghassem Soleimani und sprach sich für einen israelischen Angriff auf die iranischen Atomanlagen aus. Doch die geopolitischen Veränderungen könnten bedeuten, dass Trump nicht mehr auf die volle Unterstützung der arabischen Golfstaaten zählen kann. Jonathan Panikoff vom Atlantic Council warnt, dass die neue Trump-Administration Schwierigkeiten haben könnte, ihre Anti-Iran-Politik aufrechtzuerhalten, insbesondere wenn kein umfassendes Abkommen mit dem Iran angestrebt wird, wie Antennen Münster berichtet.
Die Situation im Nahen Osten bleibt angespannt, und die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich Trumps Politik auf die Region auswirken wird. Der scheidende Präsident Joe Biden könnte in der Übergangsphase versuchen, sein Vermächtnis zu sichern, indem er Druck auf Israel ausübt, um ein schnelles Ende des Krieges und eine Einigung über die Rückgabe von Geiseln zu erreichen. Diese Dynamik könnte die politische Landschaft im Nahen Osten weiter verändern und die Beziehungen zwischen den Akteuren neu definieren.