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Der Streit um die geografische Bezeichnung des Golfs von Mexiko hat an Fahrt aufgenommen, nachdem US-Präsident Donald Trump beschlossen hat, den Namen in Golf von Amerika zu ändern. Diese Anordnung wurde in einer Exekutiv-Order vom 20. Januar 2025 festgelegt. Trump argumentierte, dass diese Umbenennung durch wirtschaftliche Interessen – insbesondere die Tatsache, dass das Gebiet 14 % der US-Rohölproduktion liefert – notwendig sei.
Auf diese Entscheidung reagierte der Ständige Ausschuss für Geographische Namen (StAGN) in Deutschland, der von dieser Umbenennung abriet. Der Ausschuss stellte fest, dass wichtige Kriterien für eine Umbenennung nicht erfüllt seien, insbesondere eine eindeutige Identifizierung und Lokalisierung des Objektes. Der Ausschuss bezeichnete den neuen Namen als politisch motiviert und künstlich, da der Name Golf von Mexiko seit rund 400 Jahren verwendet wird und international anerkannt ist, wie Welt berichtete.
Reaktionen und Auswirkungen
Die Namensänderung hat bereits erste Auswirkungen, denn einige Unternehmen wie BP und RWE haben die Bezeichnung Golf von Amerika übernommen. Google Maps zeigt in den USA den neuen Namen, während in Mexiko weiterhin Golf von Mexiko angezeigt wird. Diese Differenz könnte rechtliche Schritte seitens Mexikos gegen Google nach sich ziehen, falls der Name Gulf of America weiterhin verwendet wird.
Der Professor für Historische Geographie, Andreas Dix, äußerte sich ebenfalls kritisch zu Trumps Dekret und hob die Bedeutung einer kooperativen Namensgebung hervor. Er merkte an, dass Namensänderungen typischerweise von den jeweiligen Staaten durchgeführt werden sollten und internationale Namen von der Internationalen Hydrographischen Organisation festgelegt werden. Das Auswärtige Amt Deutschlands bestätigte, dass weiterhin die Bezeichnung Golf von Mexiko verwendet wird, wie Spektrum berichtete.