
Ein TÜV-Prüfer hat am 24. April 2025 in Weilheim, Deutschland, einen mutmaßlichen Betrugsversuch bei einer theoretischen Führerscheinprüfung aufgedeckt. Der 50-jährige Fahrschüler aus Afghanistan hatte ein Mobiltelefon mit aktiver Kamera in seinem Pullover eingeklebt. Zudem fanden die Prüfer ein weiteres Mobiltelefon, einen möglichen Funktransmitter und einen Knopf im Ohr des Prüflings.
Nach der Entdeckung des Betrugsversuchs wurde der Fahrschüler von der Polizei zur Dienststelle gebracht. Der Knopf im Ohr musste durch einen Arzt im Krankenhaus Weilheim entfernt werden. Nach einer Vernehmung, bei der ein Dolmetscher hinzugezogen wurde, wurde der Prüfling mit einer erkennungsdienstlichen Behandlung vor Ort entlassen. Das technische Equipment sowie das private Handy des Prüflings wurden sichergestellt. Die Polizei ermittelt weiterhin, um mögliche Hintermänner des Betrugs zu identifizieren. Bereits ähnliche Vorfälle wurden von der Grenzpolizei Murnau und in Penzberg gemeldet, wie Merkur berichtete.
Steigende Betrugsfälle bei Führerscheinprüfungen
Ein umfassender Anstieg von Betrugsfällen bei theoretischen Führerscheinprüfungen wurde ebenfalls festgestellt. Laut Auto Motor und Sport gab es von Januar bis September 2023 insgesamt 2.711 festgestellte Betrugsfälle, was einem Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bisher identifizierte man einen 32-jährigen Verdächtigen aus Hannover, gegen den bereits ein Haftbefehl erlassen wurde, sowie fünf weitere Verdächtige im Alter von 24 bis 32 Jahren aus der gleichen Stadt.
Die Vorwürfe richten sich gegen banden- und gewerbs-mäßige Urkundenfälschung sowie die Fälschung beweiserheblicher Daten. Die Betrüger setzten dabei oft technische Hilfsmittel ein, wie präparierte Kleidung mit versteckter Technik, und ließen teilweise andere Personen an ihrer Stelle zur Prüfung antreten. Die Ermittlungen wurden durch eine groß angelegte Razzia, die in mehreren Städten stattfand, unterstützt. Bei diesen Durchsuchungen wurden zahlreiche elektronische Geräte und Bargeld in Höhe von 100.000 Euro sichergestellt.