
An der Universität Würzburg hat sich eine Kontroverse um den Lehrstuhlinhaber für Neueste Geschichte, Professor Peter Hoeres, sowie seinen Assistenten Benjamin Hasselhorn entfaltet. Die Auseinandersetzung resultiert aus Vorwürfen einer „neurechten Diskursverschiebung“, die von Vertretern linker Hochschulgruppen im Studierendenparlament erhoben wurden. Diese Vorwürfe zielen darauf ab, Hasselhorns Ruf zu schädigen und seine Aussichten auf eine Professur zu verringern, wie freilich-magazin.com berichtet.
Die Problematik eskalierte, nachdem bekannt wurde, dass Hasselhorn 2014 unter Pseudonym Artikel für die Zeitschrift Sezession verfasste, was als Grund für die Vorwürfe diente. Hasselhorn erklärte, dass er die Zeitschrift habe verlassen, als sie sich in eine Richtung entwickelte, die er nicht unterstützen wollte. In der Folge plante die Universitätsvertretung ein „alternatives Lehrangebot“ für das Fach Neueste Geschichte, ohne Hoeres und Hasselhorn über die entscheidenden Schritte zu informieren. Die Vorfälle wurden von einer gemeinsamen Taskforce aus Juristen und Kommunikatoren untersucht, welche jedoch keine straf- oder disziplinarrechtlich relevanten Verhaltensweisen feststellen konnte, was die Vorwürfe als haltlos einstuft, wie cicero.de feststellt.
Rehabilitation und politische Intrigen
Der bayerische Wissenschaftsminister suchte das Gespräch mit Hoeres und seinem Vorgesetzten, dem Universitätspräsidenten Paul Pauli, um die Situation zu klären und den Hochschulfrieden zu wahren. Diese Entwicklungen führten zur vorläufigen Rehabilitation von Hoeres und Hasselhorn. Dennoch bleibt die Zukunft von Hasselhorn an einer deutschen Universität fraglich, da aufgrund der Vorwürfe Universitätsberufungskommissionen möglicherweise andere Kandidaten bevorzugen könnten.
Die Vorwürfe gegen Hoeres und Hasselhorn werfen auch ein Licht auf die Machtstrukturen innerhalb der Universität und die Herausforderungen, mit denen Abweichler konfrontiert sind. Während die Diskussion über die entsprechenden Machtverhältnisse an deutschen Universitäten weitergeht, bleibt das Potenzial alternativer Lehrangebote am Lehrstuhl bestehen. Dieser Fall verdeutlicht die politischen Intrigen, die Karrieren von Wissenschaftlern gefährden können und bietet somit ein Beispiel für die anhaltende Debatte über akademische Freiheit und wissenschaftliche Unabhängigkeit.