DeutschlandMecklenburg-VorpommernPolitikReisen

Urlauber sagen Ostsee-Reisen ab: AfD-Wahlergebnis sorgt für Unsicherheit!

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es Berichte über Urlauberstornierungen, die angeblich in Verbindung mit dem Wahlergebnis der Alternative für Deutschland (AfD) stehen. Die AfD erzielte bei der Bundestagswahl in der Region rund 35 Prozent der Stimmen und wurde damit zur stärksten Kraft. Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern, wies jedoch Berichte zurück, nach denen er über Stornierungen aufgrund der AfD gesprochen habe. Er betonte, dass es keine Bestätigung für Stornierungen in Zusammenhang mit den Wahlergebnissen gebe und dass Beschwerden über die politische Situation nicht zwingend mit tatsächlichen Stornierungen gleichzusetzen sind.

Die Aussagen von Schwarz werden durch Berichte von Urlaubern gestützt, die angaben, aufgrund des AfD-Ergebnisses von Reisen abzusehen. Allerdings bleibt die Frage offen, ob diese Personen tatsächlich Stornierungen veranlasst haben. Schwarz macht zudem darauf aufmerksam, dass andere Faktoren wie schlechtes Wetter oder Krankheitswellen häufigere Gründe für Stornierungen sind. Während einige Hotels in der Region von keinen signifikanten Stornierungen berichten, sieht der Tourismusbeauftragte des Landes, Tobias Woitendorf, keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Wahlverhalten und dem Reiseverhalten der Urlauber.

Urlauberstornierungen aus Unsicherheit

Der Bericht der Ostsee Zeitung belegt, dass erste Urlauber ihre Reisen an die Ostsee abgesagt haben. Bernd Herrgott, Inhaber des 3-Sterne-Hotels „Strandhus“ in Ahlbeck, bestätigte mehrere Stornierungen in Zusammenhang mit der AfD. Eine Urlauberin aus Lüneburg sagte ihre Reise ab, da sie sich aufgrund der politischen Lage unsicher fühlte und andere Reiseziele wie Swinemünde oder die Ostsee in Schleswig-Holstein in Betracht zog. Eine weitere Urlauberin stornierte ihren Aufenthalt, weil sie sich mit ihrem schwarzen Mann auf Usedom nicht mehr sicher fühlt.

Auch ein Ehepaar aus Schleswig-Holstein plant, aufgrund des Wahlergebnisses auf ihren Ostsee-Urlaub zu verzichten. Bernd Herrgott äußerte jedoch Skepsis und vermutet, dass es sich um eine Kampagne handeln könnte, um Hoteliers unter Druck zu setzen. Carsten Willenbockel, Chef des Steigenberger Hotels Heringsdorf, glaubt nicht, dass das Wahlergebnis direkt messbare Auswirkungen auf Buchungen oder Stornierungen haben wird, da ein Großteil der Gäste aus den östlichen Bundesländern stammt.