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Farhad N. (24), der mutmaßliche Auto-Attentäter von München, wurde von der Justizvollzugsanstalt Stadelheim in die psychiatrische Abteilung der JVA Straubing verlegt. Diese Entscheidung folgt auf Anzeichen von psychischen Erkrankungen, die bei dem Angeklagten festgestellt wurden. Ein Kurzgutachten zur psychiatrischen Begutachtung soll noch in dieser Woche erfolgen, berichten mehrere Medien.
Ursprünglich hatten die Ermittler eine psychische Erkrankung des Täters ausgeschlossen und gingen von islamistischer Motivation aus. Der Anschlag ereignete sich am 13. Februar, als Farhad N. mit einem Mini in eine Streik-Demo in der Seidlstraße raste. Bei diesem Vorfall wurden mehrere Dutzend Menschen verletzt, und sowohl eine 37-jährige Mutter als auch ihre zweijährige Tochter starben später an den Folgen der Verletzungen. Farhad N. war vor der Tat nicht wegen extremistischen Verhaltens aufgefallen und besuchte eine nicht-extremistische Moschee. Laut einem Freund soll er jedoch ab Herbst 2024 zunehmend über den Islam gesprochen und religiöse Inhalte in sozialen Medien geteilt haben.
Ermittlungen und vorherige Einschätzungen
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte zunächst keine Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Attentäters gesehen. Der Gefängnisleiter in Straubing bestätigte die Verlegung von Stadelheim nach Straubing, gab jedoch keine weiteren Informationen zu den Gründen oder zur Dauer der Unterbringung. Der Generalbundesanwalt, der als Ermittlungsbehörde benannt wurde, veröffentlichte keine zusätzlichen Informationen zu dem Fall.
Bei dem Anschlag am 13. Februar starben eine Frau und ihre zweijährige Tochter, während 37 Menschen verletzt wurden. Untersuchungen ergaben, dass Farhad N. sein Auto gezielt in eine Gruppe von Demonstranten steuerte und bei seiner Festnahme „Allahu Akbar“ rief sowie das islamische Glaubensbekenntnis rezitierte. Trotz erhaltener ärztlicher Atteste aus dem Jahr 2017 sah die Generalstaatsanwaltschaft München keine Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung zum Zeitpunkt der Tat.
In den letzten Wochen gab es in Deutschland mehrere tödliche Vorfälle mit unterschiedlichen Motivationen. Sicherheitsexperten bemerken eine Häufung solcher Anschläge und verweisen unter anderem auf mögliche Nachahmereffekte sowie den Gaza-Konflikt als mögliche Faktoren. Die aktuellen Ermittlungen stehen im Kontext eines dominierenden Themas im Bundestagswahlkampf: die Migration.
Der Vorfall in München ist Teil einer besorgniserregenden Reihe von Angriffen, darunter ein Messerangriff in Aschaffenburg und ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Sicherheitsbehörden sehen momentan keine Hinweise auf Verbindungen zu ausländischen Geheimdiensten.