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In Fürstenfeldbruck rückt der Bau eines ersten Windrads im Stadtgebiet näher. Die Bürgerenergiegenossenschaft „Sonnensegler“ aus Puchheim hat ein entsprechendes Projekt initiiert. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat dem positiven Vorbescheid bereits zugestimmt, was den Weg für die weitere Planung ebnet. Der Landkreis muss bis März über die Erteilung der Genehmigung entscheiden, wobei auch andere Behörden in den Prozess involviert werden.
Das geplante Windrad soll eine Höhe von bis zu 250 Metern erreichen und eine Spitzenleistung von sechs Megawatt erzeugen. Dadurch könnten etwa 5.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Vergleichbar sind diese Maße mit den bestehenden Windrädern in Mammendorf und Malching. Die Bürger der Region sollen künftig die Möglichkeit erhalten, sich an dem Projekt zu beteiligen, wobei lokale Anwohner aus Fürstenfeldbruck, Landsberied, Aich und Puch bevorzugt werden sollen.
Details zum Projektstandort und Genehmigungsverfahren
Der Standort für das Windrad befindet sich im Rothschwaiger Forst, zwischen der Staatsstraße 2054 und der Stadtgrenze zu Landsberied. Hier hat die Stadt drei „Konzentrationsflächen“ für Windräder ausgewiesen, um eine geordnete Nutzung der Flächen zu gewährleisten und Wildwuchs zu vermeiden. Bei der geplanten Windenergieanwendung handelt es sich um ein Sondergebiet, welches einer speziellen Bebauungsplanung unterliegt.
Ein umstrittener Punkt ist, ob die Stadt die Pläne der Sonnensegler blockieren kann, bis der Bebauungsplan in Kraft tritt. Die Zustimmung des Planungsausschusses wurde unter bestimmten Auflagen erteilt, darunter die Genehmigung der Denkmalschutzbehörde. Das Windrad soll etwa 2,8 Kilometer vom denkmalgeschützten Kloster entfernt errichtet werden, wobei der geforderte Mindestabstand von 2,5 Kilometern gewahrt bleibt.
Die 10-H-Regel in Bayern, die zuvor strenge Abstandsregeln von Windkraftanlagen vorsah, wurde mittlerweile gelockert. In Vorranggebieten sind Mindestabstände nun von 800 bis 1000 Metern möglich. Ein Gutachten hat bereits belegt, dass das Projekt mit dem Denkmalschutz vereinbar ist. Das Bauleitverfahren zur Festlegung geeigneter Flächen und Standorte wurde ebenfalls eingeleitet.
Zusätzlich berichtet eine andere Quelle, dass die Bürgerenergiegenossenschaft „Sonnensegler“ konkret den Bau eines Windrads im Wald südlich von Aich plant, nordöstlich von Landsberied. Der Planungs- und Bauausschuss hat mit 10:4 Stimmen das gemeindliche Einvernehmen unter zwei Bedingungen erteilt: die Erschließung muss gesichert sein und die Zustimmung des Landesamtes für Denkmalpflege ist erforderlich. Das Landesamt muss klären, ob das Windrad das Erscheinungsbild des Klosters beeinträchtigt, was in der Debatte um die Abstimmung eine zentrale Rolle spielt, da sich auch Auswirkungen auf weitere geplante Windräder der Stadtwerke Fürstenfeldbruck ergeben könnten.
Die Zusammenarbeit zwischen der Bürgerenergiegenossenschaft und den Stadtwerken kommt aufgrund interner Unstimmigkeiten nicht zustande. Während einige Ausschussmitglieder das Projekt unterstützen, äußern andere Bedenken, insbesondere bezüglich des Abstands zum Kloster. Der CSU-Fraktionsvorsitzende und die Grüne Stadträtinhaben unterschiedliche Positionen vertreten, wobei die Grüne für eine positive Sicht auf die Windkrafttechnologie plädierte. Die Bürgermeisterin von Landsberied bezeichnete das Windrad als ideal, wies jedoch auf das Thema Umzingelung hin, das nicht außer Acht gelassen werden sollte.