
Die Wirtschaft in der Region München verschlechtert sich weiter zu Beginn des neuen Jahres. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung ist der IHK-Konjunkturindex um fünf Zähler gesunken und liegt nun bei 100 Punkten, was unter dem langjährigen Durchschnitt von 119 Punkten liegt. Die konjunkturelle Entwicklung im Großraum München zeigt seit dem Frühjahr 2024 einen kontinuierlichen Rückgang.
Die Geschäfte der Unternehmen sowie deren Erwartungen für die kommenden Monate sind gedämpft. Hauptursachen für die schlechte Stimmung sind eine schwache Inlandsnachfrage und hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit. Die aktuelle Geschäftslage hat den niedrigsten Stand seit Jahresbeginn 2021 erreicht. 30 Prozent der Betriebe bewerten ihre Lage als gut, im Gegensatz zu 22 Prozent, die sie als schlecht einschätzen.
Herausforderungen für Unternehmen
Insbesondere im Handel und im Baugewerbe läuft es schlechter. 65 Prozent der Unternehmen klagen über fehlende Nachfrage, 60 Prozent über hohe Energiepreise, und 52 Prozent berichten von hohen Preisen bei Rohstoffen und Waren. Zudem rechnen 16 Prozent der Betriebe mit einer Belebung, während 22 Prozent eine Verschlechterung erwarten.
Die zentralen Risiken für die Unternehmen sind laut den Befragungen eine schwache Inlandsnachfrage (65 Prozent) und unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (59 Prozent). Der Mangel an Arbeitskräften wird von 45 Prozent der Firmen als ein weiteres Konjunkturrisiko angesehen. 42 Prozent der Unternehmen sorgen sich um hohe Arbeitskosten und 40 Prozent um die hohen Energie- und Rohstoffpreise.
Die Investitionspläne sind ebenfalls betroffen: 25 Prozent der Unternehmen planen weniger Investitionen, während 22 Prozent beabsichtigen, diese auszuweiten. Bei der Beschäftigtenzahl erwarten 13 Prozent einen Anstieg, während 23 Prozent mit einem Rückgang rechnen. IHK-Vizepräsident Otto Heinz warnt, dass die Wirtschaft in der Krise steckt und die Stimmung zurückgeht. Er fordert einen radikalen Bürokratieabbau sowie weniger Steuer- und Abgabenbelastungen.
Zusätzlich berichtet die IHK München, dass Unternehmen in Bayern insgesamt zufriedener mit ihrer Geschäftslage sind als im vorherigen Monat. 43 Prozent bewerten ihre Geschäfte als gut und nur 10 Prozent als schlecht. Der Wegfall der Corona-Einschränkungen trägt zur positiven Entwicklung bei, insbesondere im Tourismus und im Dienstleistungssektor.
Dennoch gibt es Belastungen durch Lieferengpässe bei Rohstoffen sowie steigende Preise. 75 Prozent der Unternehmen klagen über starke Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten. Zudem berichten über zwei Drittel der Unternehmen von Material- und Rohstoffknappheit und 50 Prozent von Lieferschwierigkeiten. Die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate sind getrübt, jedoch zeigt sich ein geringerer Rückgang im gesamtbayerischen Vergleich.
34 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung, 19 Prozent mit einer Verschlechterung ihrer Geschäfte. Hohe Energie- und Rohstoffpreise stellen für 74 Prozent der Unternehmen ein Risiko dar. Auch der Fachkräftemangel sowie wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen werden von vielen Unternehmen als zentrale Risiken angesehen. Die Investitionspläne zeigen einen Rückgang, während die Beschäftigungspläne zurückhaltender ausfallen.