
Woodward L’Orange, ein Unternehmen mit Sitz in Glatten, ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Einspritzsystemen für Großdieselmotoren. In einem kürzlichen Besuch bei dem Unternehmen informierte sich der Bundestagsabgeordnete Klaus Mack (CDU) über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA. Mack betonte die Bedeutung des transatlantischen Handels, nannte jedoch auch die Herausforderungen, die durch hohe Zölle entstehen.
Mit 1250 Mitarbeitern plant Woodward L’Orange, die steigende Kundennachfrage durch Wochenendarbeit zu bedienen, was eine Neuerung in der Unternehmensgeschichte darstellt. Zudem arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung eines Methanolmotors zur Dekarbonisierung der Schifffahrt.
Erweiterung des Werks in Glatten
Aktuell wird eine Erweiterung des Werks in Glatten mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern gebaut, deren Kosten sich auf etwa 10 Millionen Euro belaufen. Die Fertigstellung ist für Ende November geplant und soll 90 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Die Erweiterung setzt auf Automatisierung und trägt zur Effizienzsteigerung des Unternehmens bei.
Überdies beteiligt sich Woodward L’Orange am Nahwärmenetz der Gemeinde Glatten, in der Funktion als Kunde und Lieferant der Produktionsabwärme. Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer konnte mitteilen, dass 144 Vorverträge für das Nahwärmeprojekt abgeschlossen wurden. Mack sieht das Nahwärmenetz als ökologisch und ökonomisch vorteilhaft zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Förderung einer nachhaltigen Energieversorgung.
Forschung und Entwicklung von Methanolmotoren
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen beteiligt sich Woodward L’Orange im Verbund mit Rolls-Royce und WTZ Roßlau am Projekt „MeOHmare“, das seit Anfang 2023 besteht. Dieses Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit acht Millionen Euro gefördert. Ziel ist die Entwicklung eines schnelllaufenden Verbrennungsmotors für Schiffe, der mit grünem Methanol CO2-neutral betrieben werden kann und dessen Konzept bis Ende 2025 fertiggestellt werden soll.
Dr. Daniel Chatterjee von Rolls-Royce hebt die Bedeutung des Projekts für die Dekarbonisierung im Schiffsverkehr hervor. Das BMWK fördert die Entwicklungen im Rahmen des „Maritimen Forschungsprogramms“ mit einem jährlichen Fördervolumen von etwa 60 Millionen Euro, um die Innovationskraft der maritimen Branche zu stärken und den Schutz von Klima und Umwelt zu fördern.
Woodward L’Orange wird im Rahmen des Projekts neue Hochleistungs-Einspritzsysteme für Methanol-Schiffsmotoren entwickeln, um die signifikanten Veränderungen des Motorkonzepts voranzutreiben. Zudem plant WTZ Roßlau den Aufbau eines Methanol-Dauerlaufprüfstands zur Testung der Einspritzkomponenten. Dr.-Ing. Christian Reiser von WTZ erklärt, dass das Projekt den Grundstein für ein Testzentrum zur Validierung von Einspritzsystemen mit alternativen Kraftstoffen legen wird.
Insgesamt zeigt Woodward L’Orange durch diese Initiativen und Entwicklungen ein starkes Engagement für ökologische Nachhaltigkeit und innovative Lösungen in der Schifffahrtsindustrie. Weitere Einzelheiten zur Forschung und Entwicklung finden sich in den Berichten von [Schwarzwälder Bote](https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.woodward-l-orange-in-glatten-der-markt-fuer-einspritzsysteme-waechst.5080963a-5596-43fb-b6f7-dd6732a80948.html) sowie [MTU Solutions](https://www.mtu-solutions.com/eu/de/pressreleases/2023/rolls-royce–woodward-l-orange-and-wtz-jointly-develop-methanol-.html).