
Am 16. März 2025 jährt sich der verheerende Bombenangriff auf Würzburg zum 80. Mal. Dieser Luftangriff, der am 16. März 1945 von der britischen Luftwaffe durchgeführt wurde, führte zu einer fast vollständigen Zerstörung der Stadt. Historiker Jörg Arnold berichtet von einem Zerstörungsgrad von 75 Prozent, während die historische Altstadt sogar zu 90 Prozent beschädigt wurde.
Während des Angriffs, der weniger als 20 Minuten dauerte, starben Schätzungen zufolge etwa 3.000 bis 5.000 Menschen. Die genaue Zahl der Todesopfer wird mit rund 4.100 angegeben. Würzburg gilt als die am stärksten zerstörte Großstadt der alten Bundesrepublik, während auch andere bayerische Städte schwere Schäden erlitten: Nürnberg hatte einen Zerstörungsgrad von etwa 50 Prozent und über 5.500 Todesopfer. München erlebte ebenfalls Zerstörungen von 33 Prozent und mehr als 6.100 Toten.
Details zum Angriff
Der Angriff auf Würzburg fand zwischen 21 und 22 Uhr statt. Über 500 Bomber nahmen an der Operation teil, die von der No. 5 Bomber Group der Royal Air Force geplant wurde. Die Bomben, insgesamt 256 schwere Sprengbomben und 307.650 Stabbrandbomben, wurden in Sektoren mit Zeitverzögerung abgeworfen, um eine flächendeckende Wirkung zu erzielen.
Die Temperaturen während des entstandenen Feuersturms erreichten bis zu 2.000 °C. Infolge der Verwüstungen wurden 21.062 Wohnungen und 35 Kirchen zerstört. Zu den historischen Baudenkmälern, die dem Angriff zum Opfer fielen, zählen der Dom und Teile der Würzburger Residenz.
Die Bombenopfer wurden teilweise in einem Massengrab im Würzburger Dom bestattet. Jährlich gedenken die Bürger Würzburgs des Angriffs mit einem Glockenläuten aller Kirchenglocken um 21:20 Uhr, dem genauen Zeitpunkt des Angriffs.
Die Schäden an der Infrastruktur und die hohen Opferzahlen führten nicht nur zur Zerstörung der Stadt, sondern auch zur Verschiebung der Frontlinien im Kriegsverlauf. Zwei Wochen nach dem Angriff begann die Schlacht um Würzburg, als US-Bodentruppen in die Stadt einmarschierten.
Zum Gedenken an den Jahrestag der Zerstörung sind zahlreiche Veranstaltungen in Museen und im Mainfranken Theater geplant. Eine Messfeier im Kiliansdom sowie eine Kranzniederlegung am Hauptfriedhof werden ebenfalls stattfinden, um der Opfer zu gedenken.
Weitere Informationen zu diesem historischen Ereignis bieten Merkur und Wikipedia.