
In Würzburg steht eine vorgezogene Wahl für den neuen Oberbürgermeister an. Diese findet am Sonntag statt, da der Amtsinhaber Christian Schuchardt (CDU) zum Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages wechselt. Etwa 100.000 Bürger sind zur Wahl aufgerufen.
Bei der Wahl treten vier Kandidaten an: Judith Roth-Jörg (CSU), 49 Jahre, die derzeitige 3. Bürgermeisterin und Leiterin des Referats Bildung, Schule und Sport; Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen), 49 Jahre, 2. Bürgermeister mit einem Fokus auf Umweltpolitik; Eva von Vietinghoff-Scheel (SPD), 45 Jahre, Verwaltungsjuristin und ehemalige Vorständin eines Kommunalunternehmens; sowie die 54-jährige, unabhängige Claudia Stamm, Tochter der früheren CSU-Politikerin Barbara Stamm.
Wahlmodus und weitere Details
Sollte kein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten, wird am 18. Mai eine Stichwahl durchgeführt. Die Wahlbeteiligung lag bei der letzten Oberbürgermeisterwahl im Jahr 2020 bei 53,61 Prozent. Das Wahlergebnis wird voraussichtlich gegen 21.00 Uhr bekannt gegeben.
Obwohl die Oberbürgermeisterwahl ursprünglich für 2026 zusammen mit der Stadtratswahl geplant war, wird im kommenden März lediglich der neue Stadtrat gewählt. Der neue Oberbürgermeister wird bis 2032 im Amt bleiben, während Schuchardt, der seit 2014 im Amt ist und 2020 im ersten Wahlgang fast 52 Prozent der Stimmen erhielt, zum 30. Juni 2025 sein Amt niederlegt.
Wie [BR.de](https://www.br.de/nachrichten/bayern/neuer-job-wuerzburgs-oberbuergermeister-verkuendet-ruecktritt,UVPkn25) berichtete, wird Schuchardt mit seiner neuen Position im Deutschen Städtetag am 1. Juli 2025 beginnen. Er möchte in seiner Rolle politische Strömungen zusammenbringen und soziale Themen in Städten ansprechen. Schuchardt hebt die Bedeutung von Interessenvertretung bei Stadtfinanzen und der Mitwirkung an Bundesgesetzesvorhaben hervor. Er ist zudem der einzige CDU-Oberbürgermeister in Bayern und gehört der Partei seit fast 40 Jahren an.
In seinem Rücktrittsschreiben betont Schuchardt die solide Haushaltslage und erfolgreiche Infrastrukturinvestitionen in Würzburg, darunter Projekte wie die Entwicklung des Stadtteils Hubland, das Schwimmbad Nautiland und die Straßenbahnplanung. Schuchardt hatte in verschiedenen Rollen, darunter als Stadtrat, Stadtkämmerer und Oberbürgermeister, insgesamt 18 Jahre für die Stadt gewirkt. Er bedankt sich bei Stadtrat und Bürgern für die Zusammenarbeit und sieht seinen Rücktritt als bedeutenden beruflichen Schritt.