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Zeckenalarm: Steigende FSME-Fälle und Expertentipps für den Sommer!

Zecken stellen in Deutschland eine zunehmende Gesundheitsgefahr dar, insbesondere durch das Übertragen von Krankheiten wie Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Insbesondere der gemeine Holzbock ist hierbei ein relevanter Überträger. Laut [WELT](https://www.welt.de/gesundheit/article255734400/Zecken-Alle-Risikoberechnungen-die-vom-RKI-gemacht-werden-sind-falsch.html) sind die Risikoberechnungen, die vom Robert Koch-Institut (RKI) vorgenommen werden, laut Expertenfehlern unterworfen. Die Symptome von FSME treten oft erst 7 bis 10 Tage nach einem Zeckenstich auf, was die Diagnose erschwert.

Das Risiko eines schweren Verlaufs der FSME erhöht sich insbesondere für Menschen mit Diabetes, einem schwachen Immunsystem sowie für Personen über 40 Jahre. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland drei FSME-bedingte Todesfälle verzeichnet, alle Betroffenen waren über 50 Jahre alt. Symptome entwickeln weniger als ein Drittel der Infizierten, wodurch FSME oft nicht erkannt wird. Die RKI-Karte zeigt lediglich die Häufigkeit der FSME-Fälle, nicht jedoch das Vorhandensein von Zecken. Zudem stammen fünf Prozent der FSME-Fälle aus Gebieten, die nicht als Risikogebiete klassifiziert sind. Im Jahr 2022 meldete das RKI 686 FSME-Fälle, was einem Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Aktuelle Situation und Expertenstimmen

Die steigenden Temperaturen führen dazu, dass Zecken ganzjährig aktiv sind, selbst im Winter. Dies stellt eine zusätzliche Gefahrenquelle dar. Auch die ersten FSME-Fälle wurden bereits im Januar 2025 gemeldet, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/wissen/zecken-warnung-100.html) berichtete. Experten erwarten ein zeckenreiches Jahr, und Zecken können bereits ab Temperaturen von fünf Grad Celsius aktiv werden.

Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME, hat festgestellt, dass in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen bereits FSME-Fälle aufgetreten sind. Es wird darauf hingewiesen, dass es in Deutschland keine Region gibt, die FSME-frei ist. Daher empfiehlt Dobler Impfungen unabhängig von der RKI-Risikokarte. Die Dunkelziffer der Infektionen wird als hoch geschätzt, da viele Fälle nicht erkannt werden oder mild verlaufen.

Die Impfung gegen FSME bietet einen hohen Schutz, insbesondere bei rechtzeitiger Durchführung vor der Zeckensaison. Der Impfschutz ist stark, bei drei oder mehr Dosen liegt die Effektivität bei fast 97 Prozent. Leider ist die Impfquote in Deutschland rückläufig: 2013 waren noch 20,5 Prozent der Bevölkerung geimpft, im Jahr 2022 lag sie nur bei 19,6 Prozent. Besonders in Risikogebieten liegt die Impfquote höher, im Saale-Holzland-Kreis beispielsweise bei 36,8 Prozent. Experten raten, sich nach Aufenthalten in der Natur auf Zecken zu untersuchen und diese sorgfältig zu entfernen.