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ZF-Friedrichshafen: 110 Stellen in Lemförde fallen bis 2028 weg!

ZF Friedrichshafen steht vor einem umfangreichen Stellenabbau in Deutschland, der bis 2028 bis zu 14.000 Arbeitsplätze betreffen könnte. Am Multidivisionsstandort Lemförde sollen etwa 110 Stellen abgebaut werden, was die örtlichen Mitarbeiter in Unruhe versetzt. Der Standort Lemförde zählt derzeit 2.500 Beschäftigte, ohne die Mitarbeiter in Elternzeit oder Altersteilzeit zu berücksichtigen. Im Sommer 2024 lag die Zahl noch bei rund 2.600. Der Rückgang ist sowohl auf Fluktuation als auch auf Rentenabgänge zurückzuführen.

Um den Abbau sozialverträglich zu gestalten, plant ZF, Maßnahmen wie natürliche Fluktuation, Aufhebungsvereinbarungen und Altersteilzeit zu nutzen. Mitarbeiter bis zum Jahrgang 1968 können bis Ende 2024 ein entsprechendes Angebot zur Altersteilzeit annehmen. Die Annahmequote für dieses Angebot liegt im erwarteten Rahmen, konkrete Zahlen wurden jedoch nicht bekannt gegeben. Der Betriebsratsvorsitzende Wilhelm Kenneweg äußerte sich optimistisch und betonte, dass die Dümmer-Region relativ glimpflich davongekommen sei.

Maßnahmen und aktuelle Entwicklungen

ZF hat bereits strukturelle Veränderungen eingeleitet, darunter die Schließung des Werks Damme und die Verlagerung profitabler Produktgruppen. So wurde unter anderem die Produktlinie Electronic Interfaces verkauft und ein Joint Venture mit Foxconn gegründet. Zudem arbeiten die Werke Wagenfeld und Diepholz nun enger zusammen.

Die konjunkturelle Situation der deutschen Autohersteller wird als aktuelle Herausforderung wahrgenommen, und Gespräche über den Kündigungsschutz, der Ende 2026 ausläuft, sollen noch in diesem Jahr beginnen. Heiko Knüpling vom Betriebsrat lobte den guten Umgang zwischen dem Führungsteam, dem Betriebsrat und den Mitarbeitern.

Zusätzlich hat ZF Friedrichshafen mit Arbeitnehmervertretern am Standort Schweinfurt eine Arbeitszeitkürzung vereinbart. Diese tritt am 1. Dezember 2024 in Kraft und gilt bis zum 30. Juni 2025. Die Arbeitszeit soll auf 32,5 Stunden pro Woche reduziert werden, betroffen sind die meisten der rund 9.800 Mitarbeiter am Standort. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, Überkapazitäten auszugleichen und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

In Anbetracht der aktuellen Marktlage sieht sich ZF gezwungen, umgehend Maßnahmen an seinen deutschen Standorten zu ergreifen, um auf die Herausforderungen zu reagieren. ZF beschäftigt derzeit weltweit 168.738 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von 46,6 Milliarden Euro. Mit insgesamt 168 Produktionsstandorten in 32 Staaten ist das Unternehmen bestrebt, seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Für weitere Informationen lesen Sie die vollständigen Berichte von Kreiszeitung und Merkur.