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Zukunft der alten JVA: Drei Konzepte für Göttinger Waageplatz im Rennen!

Die Zukunft der ehemaligen Justizvollzugsanstalt (JVA) am Göttinger Waageplatz steht weiterhin auf der Kippe. Laut Göttinger Tageblatt sind derzeit drei Bieter im Rennen um die Nachnutzung des Gebäudes. Die Ideen der Bieter wurden Ende März im Bauausschuss des Göttinger Rates präsentiert. Die weiteren Schritte sind jedoch unklar; die Stadtverwaltung plant eine Beratung im Bauausschuss, für die bislang kein Termin festgelegt wurde. Die nächste Sitzung des Bauausschusses steht am 22. Mai an, die Tagesordnung dazu ist noch nicht öffentlich.

Vor der Beratung sind interne und politische Abstimmungen notwendig. Die Stadtverwaltung hatte bereits signalisiert, dass im Frühjahr eine Entscheidung getroffen werden sollte. Die Bieter haben unterschiedliche Nutzungskonzepte vorgelegt:

Nutzungskonzepte für die JVA

  • Verein Soziales Zentrum: Ziel ist die Stärkung des Zusammenhalts im Viertel. Vorgesehen sind barrierearme Gesundheitsversorgungen und Begegnungsräume für Kinder und Jugendliche. Der Verein beantragt ein Erbbaurecht für 60 Jahre, ohne Kaufgebotsabgabe. Die geschätzten Kosten für die Stadt belaufen sich auf 1 Million Euro, die Sanierungsdauer wird auf etwa drei Jahre geschätzt.
  • Familie Leffers und Einbecker Brauhaus AG: Die Planung sieht eine Gastronomie mit Mikro-Brauerei vor. Zudem ist ein Biergarten im Eingangsbereich und Büros sowie Coworking-Spaces im ersten Obergeschoss angedacht. Das Gebot liegt bei 140.000 Euro (Mindestgebot) und die Sanierungsdauer beträgt 1,5 Jahre.
  • Jörg Blume, Architekt: Er plant eine Kombination aus Gewerbe, Veranstaltungen und Wohnen, unter anderem für Studierenden-WGs. Sein Gebot beläuft sich auf 155.000 Euro mit geschätzten Investitionskosten zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro.

Parteien wie die CDU, SPD und FDP heben die Bedeutung einer nachhaltigen Nutzung des Gebäudes hervor, während die Grünen das Konzept des Sozialen Zentrums unterstützen, das auf die sozialen Bedürfnisse im Quartier eingehen soll. Weiterhin hat der Verein „Soziales Zentrum“ einen offenen Brief an Politik und Verwaltung verfasst, der von etwa 30 Organisationen unterstützt wird. Dieser Brief adressiert soziale Ungleichheit und die Notwendigkeit, Orte der Begegnung und Unterstützung zu schaffen.

Zusätzlich wird in Göttingen über die Zukunft der alten JVA diskutiert. Wie sozialzentrum.de berichtet, plant die Stadtverwaltung, das Gebäude öffentlich auszuschreiben. Eine Initiative hat beschlossen, an dem Bewerbungsverfahren teilzunehmen und ihre Bewerbung wurde rechtzeitig eingereicht. Die endgültige Entscheidung der Verwaltung steht jedoch noch aus. Die Initiative bittet um Unterstützung für ihr Projekt, welches den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die nachbarschaftliche Organisation fördern soll.