
Nach drei langen Wochen in einem iranischen Gefängnis ist die italienische Journalistin Cecilia Sala endlich frei! Die Nachricht von ihrer Freilassung hat in Italien für Jubelstimmung gesorgt und die Schlagzeilen dominiert. Sala, die für die Zeitung Il Foglio arbeitet, wurde am 19. Dezember festgenommen und in der berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran in Einzelhaft gehalten.
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni gab am Mittwoch bekannt, dass die Freilassung von Sala erfolgreich gesichert wurde. In ihrer Erklärung drückte sie ihre Dankbarkeit gegenüber allen aus, die zu ihrer Rückkehr beigetragen haben. „Ich möchte allen danken, die dazu beigetragen haben, Cecilia nach Hause zu bringen, damit sie ihre Familie und Kollegen wieder umarmen kann“, schrieb Meloni auf X.
Politische Verhandlungen und Spekulationen
Die Umstände ihrer Festnahme werfen Fragen auf. Iran bestreitet vehement, dass Sals Festnahme mit der Festnahme des iranischen Geschäftsmanns Mohammad Abedini in Italien zusammenhängt. Abedini wurde am Flughafen Mailand auf einen US-Haftbefehl hin festgenommen, da ihm vorgeworfen wird, an einem Angriff auf US-Truppen in Jordanien beteiligt gewesen zu sein, bei dem drei amerikanische Soldaten ums Leben kamen.
Italienische Kommentatoren spekulieren, dass Sala als Druckmittel genutzt wurde. Iran wird häufig vorgeworfen, westliche Gefangene als Verhandlungsmasse zu verwenden. Ein Beispiel dafür ist die Freilassung von fünf Amerikanern im September 2023, die gegen fünf Iraner und 6 Milliarden Dollar eingefrorene iranische Vermögenswerte eingetauscht wurden.
Die Reaktionen in Italien
Die Nachricht von Sals Freilassung wurde in Italien mit Freude aufgenommen. Politiker lobten die erfolgreichen Verhandlungen, die zu ihrer Rückkehr führten, und zeigten damit die politische Stärke von Meloni. Es wird berichtet, dass Meloni am Wochenende mit dem US-Präsidenten Donald Trump über den Fall gesprochen hat, wobei unbestätigte Medienberichte darauf hindeuten, dass Trump einem Deal zur Freilassung von Sala zugestimmt haben könnte, solange dies vor seiner Amtseinführung am 20. Januar geschieht.
Die italienische Premierministerin informierte auch persönlich Sals Eltern über ihre Freilassung. Während Sala in Teheran festgehalten wurde, wurde sie von der internationalen Gemeinschaft unterstützt, die sich für ihre Rückkehr einsetzte. Trotz der Spekulationen über mögliche Verbindungen zwischen den beiden Fällen bleibt Abedini weiterhin in italienischer Haft.