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Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken wird zunehmend als gesundheitliches Risiko wahrgenommen. Bestimmte Studien zeigen, dass diese Getränke nicht nur zur Gewichtszunahme führen, sondern auch ernsthafte Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können. Besonders alarmierend sind die Schätzungen, die besagen, dass 2020 weltweit 2,2 Millionen neue Fälle von Typ-2-Diabetes und 1,2 Millionen neue Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf den Konsum von Limonade, Energydrinks und anderen zuckerhaltigen Getränken zurückzuführen sind. Dies berichten unter anderem die Welt.
Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal „Nature Medicine“ von einer internationalen Forschungsgruppe um die Wissenschaftlerin Laura Lara-Castor von der Tufts University, analysierte umfassende Daten über den Konsum von zuckergesüßten Getränken und deren Zusammenhang mit Fettleibigkeit und Diabetesraten in 184 Ländern zwischen 1990 und 2020. In Deutschland beträgt der wöchentliche Konsum von solchen Getränken knapp 650 Milliliter, was das Land im Mittelfeld der 30 bevölkerungsreichsten untersuchten Länder positioniert. In den letzten Jahren haben Verbraucherverbände und Gesundheitsexperten in Deutschland zunehmend eine „Limo-Steuer“ gefordert, ähnlich der seit 2018 in Großbritannien eingeführten Steuer, die zu einem Rückgang des Zuckerkonsums geführt hat.
Gesundheitliche Auswirkungen und Forderungen
Belege für die Gesundheitsrisiken zuckerhaltiger Getränke sind ebenfalls in einer Studie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) aufgeführt, die von Barbara Bitzer, der Geschäftsführerin der DDG, vertreten wird. Diese wurde am 09.12.2024 im Fachjournal „Frontiers in Public Health“ veröffentlicht. Laut dieser Studie erhöhen zuckerhaltige Getränke signifikant das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zuckerhaltige Getränke als Haupttreiber für Übergewicht und Typ-2-Diabetes identifiziert und fordert Maßnahmen zur Regulierung des Konsums. Dazu zählen eine Herstellerabgabe auf zuckerhaltige Getränke sowie Beschränkungen für Werbung an Kinder.
Die Diskussion um die mögliche positive Wirkung von Süßigkeiten wird ebenfalls kritisch betrachtet, da Beobachtungsstudien oft keine kausalen Zusammenhänge nachweisen können und daher möglicherweise verzerrt sind. In diesem Kontext spricht sich Bitzer für eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel aus und regt an, gesunde Lebensmittel von der Mehrwertsteuer zu befreien, während stark gesüßte Getränke durch eine Abgabe belegt werden sollten.