Papst Leo XIV ruft zu ethischen Richtlinien für Künstliche Intelligenz auf
Papst Leo XIV ruft zu ethischen Richtlinien für Künstliche Intelligenz auf
Genf, Schweiz - Am 10. Juli 2025 richtete Papst Leo XIV eine bedeutende Botschaft an die Teilnehmer des „AI for Good Summit“ in Genf, der vom 8. bis 11. Juli stattfand. In einer Zeit, in der die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) in aller Munde ist, hebt der Papst hervor, wie wichtig es ist, Rahmenbedingungen und Vorschriften zu schaffen, um das Gemeinwohl zu fördern. Der Summit, organisiert von der Internationalen Fernmeldeunion der Vereinten Nationen und der Schweizer Regierung, brachte Regierungen, Technologieführer, Akademiker und andere zusammen, um die Chancen und Herausforderungen von KI zu diskutieren. Vatican News berichtet, dass die Botschaft von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet wurde und starke ethische und soziale Themen in den Vordergrund rückt.
Leo XIV betont in seiner Botschaft die Dringlichkeit, eine klare ethische Richtung zu finden. Für ihn ist die Menschenwürde von höchster Bedeutung, und die Technologie sollte zur Schaffung „friedlicher und gerechter Gesellschaften“ beitragen. Der Papst warnt davor, dass KI nicht nur aus einer Sicht der Nützlichkeit oder Effizienz betrachtet werden darf. Sie erfordert vielmehr ein verantwortungsvolles Management, das über das technische Know-how hinausgeht. „Die Verantwortung für den ethischen Einsatz von KI-Systemen liegt bei Entwicklern, Managern und Nutzern“, so der Papst. Gleichzeitig erwähnt er das Konzept der „Ruhe der Ordnung“ von St. Augustin, welches durch KI gefördert werden sollte.
Die Chancen und Herausforderungen von KI
Die Stärkung der menschlichen und sozialen Werte ist für Papst Leo XIV eine Grundlage in der Entwicklung von KI. Dennoch erkennt er auch die positiven Aspekte dieser Technologie an, wie etwa die Verbesserung von Gesundheitsdiensten oder die Förderung von Gleichheit. Trotz dieser Chancen äußert er Bedenken über den Missbrauch von KI, wenn sie dazu verwendet wird, persönliche Vorteile zu erlangen oder Konflikte zu schüren. Aleteia berichtet von den Warnungen des Papstes, dass Generative KI zwar neue intellektuelle Horizonte eröffnet, jedoch auch das Risiko birgt, unsere Wahrnehmung von Wahrheit und Schönheit zu trüben.
Insbesondere legt Leo XIV großen Wert auf den Einfluss von KI auf Kinder und Jugendliche. „Wir müssen sicherstellen, dass die neuartige Technologie diesen jungen Menschen nicht schadet und ihre neurologische Entwicklung unterstützt“, erklärt der Papst. Er ermutigt die Gesellschaft, auf die jungen Leute zu achten und ihnen zu helfen, verantwortungsbewusst zu reifen. Eine grundsätzliche ethische Wertschätzung der menschlichen Einzigartigkeit sei dabei unerlässlich, so Leo XIV.
Der Weg in eine menschliche Zukunft
Die Ansichten des Papstes zu KI spiegeln eine tiefere Vision des Vatikans wider, der Technologie sowohl als Chance als auch als ethische Herausforderung zu betrachten. „Der Mensch muss im Mittelpunkt der Technologien stehen“, appelliert Leo XIV an die Teilnehmer des Gipfels. Diese Sichtweise zielt darauf ab, die Menschlichkeit und die spirituellen sowie intellektuellen Dimensionen des Lebens zu bewahren, während sich die Welt der Technik weiterentwickelt.
Abschließend bedankt sich der Papst bei den Teilnehmern des AI for Good Summit für ihre Bereitschaft, die Governance von KI als Teil einer „intergenerationalen Lehre“ zu betrachten, und ruft göttliche Segnungen für alle Beteiligten und deren Familien herab. Für Leo XIV ist klar, dass die Entwicklung von KI im Einklang mit dem Respekt vor menschlichen Werten stehen muss und die Entscheidung, wie unsere digitale Zukunft aussieht, an uns allen liegt.
Details | |
---|---|
Ort | Genf, Schweiz |
Quellen |