Politik

#eXit: Aufregung in Wien – Armin Wolf und Co. fliehen vor Musk!

Es brodelt in der Medienwelt Österreichs, denn prominente Journalisten und Medienhäuser schließen demonstrativ ihre Konten auf Elon Musks Plattform X – vormals bekannt als Twitter. Unter dem Hashtag #eXit zogen unter anderem Armin Wolf, bekannt als Moderator der „Zeit im Bild“, und die „Rechtsextremismus-Expertin“ Ingrid Brodnig ihre Accounts den Stecker. Nicht leise, sondern mit Pauken und Trompeten kündigten sie am Wochenende an, sich auf die alternative Plattform Bluesky zurückzuziehen. Dies berichtet die Junge Freiheit.

Diese Entwicklung geschieht vor dem Hintergrund der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk, der X zu einer Plattform für „Redefreiheit“ umbauen wollte. Seine Vision scheint sich jedoch zu einer Bühne für Desinformation und Verschwörungserzählungen gewandelt zu haben, so die Kritik vieler ehemaliger Nutzer. Armin Wolf, der über 640.000 Follower auf X hatte, wirft Musk vor, dass X zu einem Tummelplatz für „Aggro-Trolle“ wurde, was für prominente Nutzer wie ihn unzumutbar sei.

Ein lauter Abgang – nicht nur in Wien

Österreichs Journalisten sind jedoch nicht allein mit ihrem Rückzug. Auch die Wiener Linien und der britische Guardian haben ihre digitalen Segel auf X gestrichen. Die ORF berichtet, dass in Österreich trotz allem die politischen Parteien ein weiteres Verlassen von X derzeit nicht ernsthaft erwägen. Die ÖVP kommuniziert weiterhin munter, ebenso die FPÖ, die sich als „zutiefst demokratisch“ versteht. Der Bundespräsident Alexander Van der Bellen bleibt präsent, äußert jedoch skeptische Töne zur Entwicklung von X.

Die Debatte um den digitalen Diskurs in der österreichischen Politik und Medienwelt ist ebenso hitzig wie die Inhalte auf der umstrittenen Plattform selbst. Was bleibt, ist die Unsicherheit darüber, wie viele Fans der #eXit tatsächlich in die blaue Himmelslandschaft von Bluesky folgen.

Polarisierung und Dialogverlust

Inmitten dieser Kontroverse reiben sich Beobachter die Augen: Wie schnell kann eine Plattform von einer revolutionären Idee der „globalen Redefreiheit“ zu einem „toxischen“ Raum für Verschwörung und Hetze werden, fragt man sich. Ein Spiegel der aktuellen Diskursqualität, die selbst von Bundespräsident Van der Bellen kritisch beäugt wird. Doch so wie der Circus Maximus einst viele anzog, scheint auch der Musk’sche Schauplatz nicht leer zu bleiben – er ist einfach nur ein Teil des sich weiterentwickelnden digitalen Panoramas, das getreu dem Motto „der König ist tot, lang lebe der König“ einen Schauplatz für alle bietet, die mitmischen wollen.