TUM München entwickelt neues Gütesiegel für hochmoderne Robotertechnologie
TUM München entwickelt neues Gütesiegel für hochmoderne Robotertechnologie
München, Deutschland - In der aufregenden Welt der Robotik hat sich das Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) der Technischen Universität München einem ambitionierten Projekt verschrieben. Forschende haben ein Bewertungsschema für Industrieroboter sowie mobile, humanoide Roboter und robotische Hände entwickelt. Ziel ist es, ein Gütesiegel für die Robotikbranche zu etablieren, das eine verlässliche Vergleichsbasis bieten soll. Das Digital Manufacturing Magazin berichtet, dass Achim Lilienthal, der stellvertretende MIRMI-Direktor, das Potenzial dieser Testmethodik als möglichen industriellen Prüfstandard sieht.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung eines nationalen Testzentrums für Robotik, wie Lorenzo Masia, Executive Director von TUM MIRMI, ankündigt. Hierbei wird ein standardisiertes Prüfsystem etabliert, um die Feinfühligkeit von Robotern zu bewerten. Besonders interessant ist der „Tree of Robots“, der die unterschiedlichen Eigenschaften industrieller Manipulatoren, wie etwa einarmige Roboterarme, veranschaulicht. Diese Roboter werden anhand ihrer Grundfähigkeiten in einem Spinnendiagramm dargestellt und bieten einen klaren Überblick über ihre Kapazitäten.
Die Eigenschaften von Robotern im Fokus
Um die Fähigkeiten der Roboter zu bewerten, wurden 25 Messwerte geschaffen, die deren Taktilität beschreiben. Diese Werte sind entscheidend, um den gefühlvollen Umgang der Roboter mit ihrer Umgebung zu analysieren. Die Unterscheidung in die Klassen „Industrial Robots“, „Cobots“, „Softrobots“ und „Tactile Robots“ ermöglicht es, die Roboter entsprechend ihrem Anwendungsbereich zu kategorisieren. Diese Kategorisierung ist besonders relevant, da die Anforderungen an Roboter je nach Einsatzgebiet stark variieren; sei es die notwendige Präzision in der Chirurgie oder die erforderliche Kraft in der Produktion.
Dieses umfassende Bewertungssystem könnte einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung und Standardisierung der Robotik leisten. Auch das MIRMI hat sich dabei als zentrale Anlaufstelle für Robotik in Deutschland etabliert. In Zusammenarbeit mit 16 Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen wird seit 2018 das Projekt „Entwicklung von verkörperter Intelligenz“ gefördert, das unter anderem auf die Unterstützung älterer und pflegebedürftiger Menschen abzielt.
Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie
Im Kontext dieser Entwicklungen ist die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Robotik unerlässlich. Laut dem Robotikverband hat sich die Technologie von starrem Maschinenverhalten hin zu flexiblen, anpassungsfähigen Systemen gewandelt. Die modernen Anforderungen an die Produktion erfordern eine höhere Flexibilität und die Fähigkeit, in kleinen Losgrößen – also genau das, was im Sinne der Produktion der Zukunft gefordert wird – zu arbeiten.
KI ist hierbei nicht nur ein Buzzword, sondern ermöglicht es Robotern, eigenständig zu sehen, zu fühlen und auf Veränderungen zu reagieren. Dies führt zu einer Optimierung von Programmabläufen, der vorausschauenden Wartung und der Anpassung von Bewegungsabläufen in Echtzeit. Anwendungen reichen von der automatischen Qualitätskontrolle über die Unterstützung im Haushaltsbereich bis hin zur Pflege, wo Roboter in der Lage sind, Diagnosen zu stellen und Pflegekräfte zu entlasten.
Das Potenzial der Robotik ist riesig und bietet viele Möglichkeiten für die Zukunft. Es bleibt spannend, wie sich diese Technologien weiterentwickeln und in die menschliche Umgebung integrieren lassen. Eines ist aber klar: Das Zusammenspiel zwischen KI und Robotik wird unsere Zukunft wohl entscheidend prägen.
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Ort | München, Deutschland |
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