Friedensmission gefordert: Sudan kämpft gegen brutale Angriffe auf Zivilisten
Nairobi — Die Lage in Sudan wird immer dramatischer! Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch fordert dringend die Entsendung von Friedenstruppen in das von Gewalt erschütterte Land. In den letzten Wochen kam es zu einer erschreckenden Welle von Angriffen auf Zivilisten im Al Jazirah-Staat, die weitgehend den Rapid Support Forces (RSF) zugeschrieben werden, einer der kriegführenden Parteien in dem anhaltenden Konflikt. Laut Human Rights Watch ist die Situation so katastrophal, dass ein Schutzkommando für die Bevölkerung dringend notwendig ist.
Die Gewalt begann am 20. Oktober, als ein Kommandeur der RSF zur sudanesischen Armee überlief. Dies führte zu gezielten Angriffen auf Dörfer und Städte in der Region, die von den RSF-Truppen als Vergeltung für den Überlauf heimgesucht wurden. Laut der lokalen pro-demokratischen Gruppe, dem Wad Madani Resistance Committee, wurden seit Beginn der Gewalt 169 Menschen getötet. Laetitia Bader, stellvertretende Direktorin der Afrika-Abteilung von Human Rights Watch, erklärte, dass die Menschenrechtsverletzungen die ohnehin schon leidende Bevölkerung zusätzlich belasten. „Die sudanesischen Frauenrechtsgruppen dokumentieren Fälle von sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen in diesen Städten und Dörfern. Wir sprechen hier von über 30 angegriffenen Orten in den letzten Wochen, und die Angriffe gehen weiter“, so Bader.
Die Dringlichkeit der Intervention
Die RSF bestreitet, die Gemeinschaften im Al Jazirah-Staat angegriffen zu haben, und wirft den sudanesischen Streitkräften vor, lokale Gemeinschaften zu bewaffnen. Seit April letzten Jahres befinden sich die RSF und das sudanesische Militär im Krieg, angeführt von rivalisierenden Generälen, die in einem Machtkampf gefangen sind. Human Rights Watch und andere Beobachter fordern die Entsendung von Friedenstruppen in den Al Jazirah-Staat und andere Teile Sudans, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Ein militärisches Engagement vor Ort könnte weitere Angriffe abschrecken und helfen, humanitäre Hindernisse zu überwachen, wie Bader betont.
„Was auf lokaler Ebene geschieht, kann nicht allein wirken“, fügte sie hinzu. Ahmed Hashi, ein politischer und sicherheitspolitischer Kommentator am Horn von Afrika, betont die Notwendigkeit von Truppen und fordert entschlossenes Handeln gegen die Führer der kriegführenden Gruppen. „Es ist notwendig, mindestens 50.000 Soldaten der Vereinten Nationen zu entsenden. Die kriminellen Generäle müssen vor den Internationalen Strafgerichtshof gebracht werden“, sagte Hashi. „Es ist wichtig, dass die Vereinten Nationen bei Konflikten energisch eingreifen, da sie sich sonst zu einer massiven humanitären Katastrophe entwickeln werden.“
Internationale Reaktionen und Ausblick
In einem Bericht, der letzten Monat veröffentlicht wurde, äußerte sich das Büro des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres schockiert über die Menschenrechtsverletzungen, die oft in der westlichen Darfur-Region beobachtet werden und nun auch im Al Jazirah-Gebiet wiederholt auftreten. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird später in diesem Monat über den Bericht zu Sudan beraten, was die internationale Aufmerksamkeit auf die dramatische Situation lenken könnte.
Die Zeit drängt, und die Zivilbevölkerung in Sudan braucht dringend Hilfe. Die Berichte über die fortwährenden Angriffe und die humanitäre Krise sind alarmierend und erfordern sofortige Maßnahmen von der internationalen Gemeinschaft. Die Menschenrechtsorganisationen rufen dazu auf, nicht nur zuzusehen, sondern aktiv zu handeln, um das Leid der Menschen in Sudan zu lindern.