Skandal um Islam-Lehrer: Missbrauchsvorwürfe erschüttern AlMaghrib-Institut
In einer schockierenden Wendung der Ereignisse wurde Wisam Sharieff, ein angesehener islamischer Lehrer des AlMaghrib Instituts in Texas, mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Die Bundesbehörden haben am 29. Oktober 2024 in Alabama Anklage wegen Verschwörung zur Herstellung von Kinderpornografie erhoben. Laut den Vorwürfen manipulierte Sharieff eine Mutter und ihre minderjährige Tochter dazu, explizite Videos über die Messaging-App Telegram zu erstellen und mit ihm zu teilen, wie Yes Punjab News berichtete.
Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem Sharieffs Frau belastendes Material auf seinem Handy entdeckte und dies den Strafverfolgungsbehörden meldete. Die Mutter, identifiziert als Blake Miller Barakat, 50, hatte Sharieff während einer religiösen Konferenz kennengelernt. Er überzeugte sie, dass intime Handlungen sie näher zu Allah bringen würden, und überredete sie, auch ihre Tochter in diese Aktivitäten einzubeziehen, angeblich zur spirituellen Entwicklung. Barakat wurde am 21. Oktober verhaftet und sieht sich nun mehreren Anklagen wegen Kindesmissbrauchs gegenüber, während die Kaution auf fast 2 Millionen Dollar festgesetzt wurde.
Rasche Reaktion des AlMaghrib Instituts
Das AlMaghrib Institut reagierte schnell auf die Vorwürfe und kündigte Sharieff umgehend. In einer offiziellen Erklärung auf X, ehemals Twitter, betonte das Institut, dass die Sicherheit der Gemeinschaft höchste Priorität habe. Sie versicherten, dass keine Minderjährigen, die mit ihren Programmen verbunden sind, von Sharieffs mutmaßlichen Taten betroffen seien. Das Institut unterstrich zudem seine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglichem Fehlverhalten und stellte klar, dass es zuvor keine Berichte oder Warnungen von Strafverfolgungsbehörden über Sharieff gegeben habe.
Die Vorwürfe haben in der muslimischen Gemeinschaft für große Empörung gesorgt. Organisationen wie MuslimMatters haben die Verbindungen zu Sharieff sofort gekappt und die mutmaßlichen Taten als „störenden Machtmissbrauch und einen klaren Vertrauensbruch“ verurteilt. Ismail Royer, ein ehemaliger Islamist und Community-Aktivist, kritisierte die Institutionen dafür, dass sie es versäumt hätten, Lehrer gründlich zu überprüfen, und wies auf eine breitere Tendenz hin, Missbrauch innerhalb bestimmter Organisationen zu schützen.
Kontroversen rund um das AlMaghrib Institut
Diese Vorfälle werfen auch Fragen zu den historischen Verbindungen und Kontroversen des AlMaghrib Instituts auf. Bekannt für seine konservativen Lehren, steht das Institut bereits in der Kritik wegen seiner Verbindungen zu Personen, die in der Vergangenheit umstrittene Äußerungen gemacht haben. Zudem hatte Umar Farouk Abdulmutallab, bekannt durch den gescheiterten Bombenanschlag von 2009, Berichten zufolge Kurse an diesem Institut besucht. Diese jüngsten Skandale haben die Diskussion über die Notwendigkeit strengerer Hintergrundüberprüfungen und Aufsicht innerhalb religiöser Bildungseinrichtungen neu entfacht, wie Yes Punjab News berichtete.
In Reaktion auf die Vorfälle hat das Female Scholars Network, ein Zusammenschluss muslimischer Wissenschaftlerinnen und Pädagoginnen, eine Erklärung veröffentlicht, in der alle Formen von Missbrauch verurteilt werden. Sie fordern religiöse Führer auf, eine stärkere Haltung gegen Fehlverhalten einzunehmen und betonen, dass die Kultur des Schweigens über Missbrauch in den Gemeinschaften enden muss. Die Netzwerkmitglieder haben sich verpflichtet, Überlebende zu unterstützen und Systeme zu fördern, die Missbrauch von Macht innerhalb der muslimischen Gemeinschaft verhindern.
Die Vorwürfe gegen Wisam Sharieff sind nicht nur ein persönlicher Skandal, sondern werfen auch ein grelles Licht auf die Notwendigkeit von Transparenz und Verantwortung innerhalb religiöser Institutionen. Die muslimische Gemeinschaft steht nun vor der Herausforderung, das Vertrauen wiederherzustellen und sicherzustellen, dass solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden.