Alarmstufe Rot: Quantencomputer könnten unsere Daten vor 2030 knacken!

Dr. Curioni von IBM warnt, dass Quantencomputer bis 2030 bestehende Verschlüsselungen brechen könnten, was massive Sicherheitsrisiken birgt.

Dr. Curioni von IBM warnt, dass Quantencomputer bis 2030 bestehende Verschlüsselungen brechen könnten, was massive Sicherheitsrisiken birgt.
Dr. Curioni von IBM warnt, dass Quantencomputer bis 2030 bestehende Verschlüsselungen brechen könnten, was massive Sicherheitsrisiken birgt.

Alarmstufe Rot: Quantencomputer könnten unsere Daten vor 2030 knacken!

Die Zukunft ist nah! Dr. Alessandro Curioni, der Direktor von IBM Research in Zürich, hat eindringlich gewarnt, dass Quantencomputer schon vor Ende des Jahrzehnts die bestehenden kryptographischen Sicherheitsmaßnahmen aufbrechen könnten. Dieser kritische Punkt wird als „Q-Day“ bezeichnet, der Tag, an dem empfindliche Informationen wie Gesundheits- und Finanzdaten in Gefahr geraten könnten. Laut den ersten Einschätzungen könnte dieser Wendepunkt bereits in den nächsten fünf Jahren erreicht werden, was nicht nur das persönliche Banking, sondern auch die nationale Sicherheit gefährdet. QuantumZeitgeist hebt hervor, dass die Mehrheit der bedeutenden Fortschritte im Bereich der Quantencomputing-Technologie derzeit in den USA und China erzielt wird. Diese Länder investieren massiv, um die Entwicklung leistungsfähiger Quantencomputer voranzutreiben.

Aber warum sind Quantencomputer eine solche Bedrohung? Sie operieren mit subatomaren Teilchen und können viele Berechnungen gleichzeitig durchführen. Das macht sie für spezifische Anwendungen, wie etwa Materialwissenschaften oder die Entschlüsselung von Passwörtern, ausgesprochen leistungsfähig. Ähnlich sieht es Michele Mosca, Mitautor des „Quantum Threat Timeline“-Berichts. Laut ihm gibt es eine 33-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Q-Day bereits bis 2035 eintritt, und schätzt die Chancen, dass dieser Tag vielleicht sogar schon heimlich über die Bühne gegangen ist, auf rund 15 Prozent. Wired berichtet, dass an diesem möglicherweise katastrophalen Tag persönliche Daten wie E-Mails, Textnachrichten und sogar Kryptowährungs-Wallets in Gefahr geraten.

Die Auswirkungen von Quantencomputern

Die Konsequenzen von Q-Day könnten weitreichend und unvorhersehbar sein. Experten warnen vor einem Szenario, in dem persönliche Daten über Monate oder Jahre hinweg schleichend entwendet werden. Diese unkontrollierten Datenlecks können für Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen gravierende Folgen haben. Im Hinblick auf Verschlüsselungsmethoden haben Quantencomputer insbesondere asymmetrische Verfahren wie RSA und elliptische Kurven im Visier. Security-Insider bezeichnet die Bedrohung als äußerst real, da Quantencomputer nachweislich in der Lage sind, diese Verfahren zu brechen.

Eine Strategie, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die „Store now, decrypt later“-Strategie. Hierbei werden verschlüsselte Daten bereits jetzt gespeichert, um sie zu einem späteren Zeitpunkt mit Quantencomputern zu entschlüsseln. Unternehmen müssen sich zu diesem Thema ernsthafte Gedanken machen, denn die regulatorischen Rahmenbedingungen unterliegen einem ständigen Wandel. Die Datenschutz-Grundverordnung und andere IT-Sicherheitsgesetze verlangen bereits jetzt geeignete technische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten – und dazu könnte bald auch quantensichere Verschlüsselung zählen.

Auf dem Weg zur quantensicheren Verschlüsselung

In den kommenden fünf bis zehn Jahren wird von Branchenexperten erwartet, dass quantensichere Verschlüsselung zum neuen Standard wird. Einrichtungen wie das National Institute of Standards and Technology (NIST) haben bereits Schritte unternommen, um quantensichere Verfahren zu standardisieren. Im August 2024 wurden drei neue Standards eingeführt, die Unternehmen helfen sollen, sich auf die Herausforderungen von Q-Day vorzubereiten. Um dem drohenden Risiko gerecht zu werden, empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), bis spätestens 2030 quantensichere Lösungen zu implementieren.

Allerdings wird der Übergang zu diesen neuen Verfahren nicht einfach sein. Viele quantensichere Ansätze sind rechenintensiver und könnten Performance-Probleme verursachen. Ein hybrider Ansatz, der sowohl konventionelle als auch quantensichere Verfahren kombiniert, wird von Fachleuten empfohlen, um initiale Schwierigkeiten abzufedern. Unternehmen sollten auch ihre aktuellen Verschlüsselungsmethoden evaluieren und eine Migrationsstrategie entwickeln, um bestmöglich auf die aufkommenden Herausforderungen vorbereitet zu sein.