
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht sich aufgrund seiner Asien-Reise im vergangenen Jahr in der Kritik. Die Reise, die im September 2024 zu den Zielen Südkorea und Singapur führte, sollte der Förderung der Wirtschaftsbeziehungen Hamburgs dienen. Kritiker werfen der Reise jedoch einen hohen finanziellen Aufwand vor und bemängeln das Fehlen konkreter Ergebnisse.
Die Vorbereitungen für die Reise wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten von zehn Mitarbeitenden des Senats durchgeführt. Die offiziellen Kosten für den Transport und die Unterbringung der Delegation beliefen sich auf rund 129.000 Euro. Die Reisekosten der mitgereisten Wirtschaftsvertreter wurden von den jeweiligen Unternehmen getragen. Begleitet wurde Tschentscher von Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sowie einer Delegation aus der Wirtschaft.
Kritik und fehlende Ergebnisse
Während der Reise wurden von den Beteiligten neun „Memoranden of Understanding“ (MoU) unterzeichnet, jedoch keine direkten Geschäftsabschlüsse erzielt. Unternehmen, die an den Gesprächen teilnahmen, berichteten lediglich von Absichtserklärungen. Der Landesvorsitzende des Bundes der Steuerzahler Hamburg forderte mehr Transparenz in Bezug auf die Ergebnisse der Reise, die viele Fragen aufwarf.
In den vergangenen Tagen hat Tschentscher erneut Südkorea und Singapur besucht, um Gespräche über Wasserstoff-Technologien und mögliche Kooperationen zu führen, wie die Hamburg.de berichtete. Bei diesem Besuch traf er in Seoul unter anderem den Bürgermeister der Stadt, Oh Se-hoon, um Themen wie Energiepartnerschaften und die Entwicklung der südkoreanischen Wasserstoffindustrie zu besprechen.
Ein zentrales Anliegen der Gespräche ist auch eine Kooperation zwischen den Häfen Hamburg, Busan und Ulsan zur Nutzung von grünen Schiffskraftstoffen. Tschentscher wird unter anderen mit dem CEO der größten südkoreanischen Reederei, Hyundai Merchant Marine (HMM), sprechen. In Singapur plant der Bürgermeister zudem Gespräche mit Ministerpräsident Lawrence Wong und weiteren Regierungsvertretern.