Russische Marineübungen: Unterwasser-Sabotage und Drohneneinsatz in der Ostsee

Russlands Marine übt in der Ostsee gegen Unterwasserangriffe mit modernen Drohnen und unbemannten Fahrzeugen. Entwicklungen im Fokus.

Russlands Marine übt in der Ostsee gegen Unterwasserangriffe mit modernen Drohnen und unbemannten Fahrzeugen. Entwicklungen im Fokus.
Russlands Marine übt in der Ostsee gegen Unterwasserangriffe mit modernen Drohnen und unbemannten Fahrzeugen. Entwicklungen im Fokus.

Russische Marineübungen: Unterwasser-Sabotage und Drohneneinsatz in der Ostsee

In der Ostsee tut sich was! Die russischen Streitkräfte haben kürzlich eine Übung zur Abwehr von Unterwasserangriffen geleitet. Diese Übungen, die eine Reihe interessanter taktischer Elemente beinhalteten, fanden unter der Aufsicht des Verteidigungsministeriums statt. Dabei demonstrierten die Taucheinheiten ihre Fähigkeiten zur Erkennung und Festnahme von Unterwasser-Sabotageeinheiten. Auf der Agenda standen auch FPV-Drohnen (First Person View), die dazu dienten, unbemannte Boote eines simulierten Feindes zu neutralisieren. Die Übung markierte bereits die zweite in diesem Monat mit einem klaren Fokus auf Anti-U-Boot-Komponenten. Laut MarineTechnologyNews diente das Ganze in erster Linie der Bewertung der Anti-U-Boot-Sabotageverteidigungseinheiten der russischen Marine.

Der Hintergrund dieser Machtdemonstration könnte nicht spannender sein: Am 1. August 2023 ließ US-Präsident Donald Trump zwei US-Atom-U-Boote näher zu Russland positionieren. Dies hat die russische Marine dazu veranlasst, schnell zu reagieren und in ihren Übungen den Fokus auf defensive und offensive Taktiken zu legen. Bereits in der ersten Augustwoche 2023 übten sowohl die russische als auch die chinesische Marine die Jagd und Zerstörung eines feindlichen U-Bootes im Japanischen Meer. Die aktuelle Lage scheint also hohe Spannungen zu erzeugen und ruft nach einer Strategie.

Neue Taktiken und Technologien der russischen Marine

Die Marineübung „Juli-Sturm“, die zwischen dem 23. und 27. Juli 2023 stattfand, brachte neue unbemannte Wasserfahrzeuge (USV) ins Spiel. Diese USVs griffen schwimmende Seeziele an und zeigen, dass Russland plant, diese Technologien in seine Marine-Doktrin zu integrieren. Damit will man die Fähigkeiten gegenüber westlichen Kriegsschiffen, besonders in geographisch engen Gewässern wie der Ostsee, maßgeblich verbessern. Am 4. August 2023 schockte eine Gruppe ukrainischer USVs die russische Schwarzmeerflotte und führte zu einem Rückzug nach Noworossijsk, was das Bedürfnis nach verbessertem Schutz umso dringender erscheinen ließ, wie Hartpunkt konkretisiert.

Über die letzten Jahre hinweg haben die russischen Streitkräfte zahlreiche Übungen zur Verteidigung gegen USV-Angriffe durchgeführt und setzen nun zunehmend auf offensive Taktiken. Dabei könnte die Baltische Flotte, trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit, durch den Einsatz von USVs in ihren Offensivstrategien signifikante Vorteile erlangen. Der Druck auf NATO-Seestreitkräfte könnte steigen, was zu robusteren Verteidigungsmethoden führen würde.

Stärkung der NATO-Gemeinschaft

Gleichzeitig bereitet sich die NATO auf ihre eigene Übung „Northern Coasts 2024“ vor, die vom 16. bis 22. September 2024 in der Ostsee stattfinden wird. Hier werden über 700 Soldaten aus neun NATO-Staaten teilnehmen, um die Verteidigungsfähigkeiten im Ostseeraum unter Beweis zu stellen. Ziel ist es, die Interoperabilität zwischen See-, Land- und Luftstreitkräften zu optimieren. Mit neun Schiffen, Luftfahrzeugen und einem U-Boot wird die NATO klar zeigen, dass man auf alles vorbereitet ist, auch auf Asymmetrie, wie sie aktuell von der russischen Marine praktiziert wird, berichtet Truppendienst. Diese Übung ist nicht nur ein Test, sondern ein Statement, dass die NATO zusammensteht.

In dieser dynamischen und gleichzeitig bedrohlichen Lage bleibt es spannend zu beobachten, wie sich der militärische Fokus in der Ostsee entwickeln wird. Es gilt, die Balance zwischen Verteidigung und fortschrittlichen Angriffsstrategien zu finden, was in den kommenden Monaten nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für die internationale Sicherheit von größter Bedeutung ist.