Virtuelle Realität: Schlüssel zur Gewaltprävention in Gefängnissen!
Virtuelle Realität: Schlüssel zur Gewaltprävention in Gefängnissen!
Agia, Griechenland - Technologie in Gefängnissen? Das klingt nach einem Zukunftstraum, der mehr als nur Fiktion ist! Am 22. Juli 2025 widmete sich ein Online-Event, organisiert von KMOP – einem Zentrum für soziale Aktionen und Innovation, genau diesem Thema. Im Mittelpunkt stand der Einsatz von virtueller Realität (VR) als innovatives Werkzeug zur Gewaltprävention und Empowerment in Justizeinrichtungen. Wie das funktioniert und welche positiven Auswirkungen bereits zu beobachten sind, erzählten Experten aus den Bereichen psychische Gesundheit, Korrektionsausbildung und Technologie. KMOP berichtet, dass Irianna Dragona, die EU-Programmgruppenleiterin bei KMOP, die Veranstaltung moderierte. Die spannende Diskussion beinhaltete auch einen Beitrag von Dimitra Drakaki, der Direktorin des Agrarischen Gefängnisses in Agia, Chania, die die Situation in griechischen Haftanstalten und die Herausforderungen rund um aggressive Verhaltensweisen der Insassen skizzierte.
Ein zentrales Thema war die Psychoedukation, die sowohl für Häftlinge als auch für das Korrektionspersonal wichtig ist. Warum ist das so bedeutend? Weil die Steigerung der psychologischen Resilienz in diesen oft belasteten Umgebungen wichtiger ist denn je. Markos Sangogian, ein Forscher bei KMOP, und Evelina Emvaloti, ebenfalls aus dem Programm, teilten spannende Erkenntnisse und digitale Werkzeuge aus dem VR4REACT-Projekt, das darauf abzielt, reaktive Aggressionen unter Inhaftierten zu verringern. Dabei werden innovative psychoedukative Interventionen in Form von VR eingesetzt, die helfen sollen, emotionale Reaktionen besser zu kontrollieren und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Der Einsatz von VR als Resozialisierungswerkzeug
Die Möglichkeiten, die VR für die Resozialisierung von Inhaftierten bietet, sind faszinierend. Gemäß einer Untersuchung auf Seiten der polnischen Justizbehörde steht fest, dass VR nicht nur Inhaftierten zugutekommt, sondern auch Beamtinnen und Beamten sowie anderen Personen unter gerichtlicher Aufsicht helfen kann. PPBW hebt hervor, dass VR-Trainings in kontrollierten und sicheren Umgebungen die Frustrationstoleranz und emotionalen Reaktionen gezielt verbessern können. In diesen virtuellen Szenarien können Häftlinge mit aggressiven Situationen konfrontiert werden, was ihnen die Möglichkeit gibt, sinnvolle Reaktionen zu erlernen und sich weiterzuentwickeln.
Ein wichtiges Element des Projekts ist die Differenzierung zwischen proaktiver und reaktiver Aggression. Während proaktive Aggression in der Regel als geplant gilt, resultiert reaktive Aggression oft aus einem Gefühl der Bedrohung. Bei VR4REACT wird gezielt unterrichtet, um diese impulsiven Verhaltensweisen zu entschärfen. Außerdem sind die Trainer speziell geschult, um den emotionalen Zustand der Teilnehmer zu überwachen und Unterstützung zu bieten. Die Auswahl der Teilnehmer basiert auf ihrem früheren Verhalten und der Bereitschaft zur Veränderung.
Erste Erfolge und zukünftige Perspektiven
Die Rückmeldungen aus den ersten Anwendungen zeigen bereits vielversprechende Fortschritte bei der Verhaltensänderung der Inhaftierten. Dimitra Drakaki berichtete von positiven Veränderungen in den Einstellungen und Verhaltensweisen der Insassen. Das zeigt deutlich, dass der Einsatz von VR in Haftanstalten nicht nur theoretisches Interesse weckt, sondern konkrete, messbare Verbesserungen ermöglichen kann. Zudem steht im nächsten Jahr eine Abschlusskonferenz des Projekts in Poznań an, die zusätzliche Erkenntnisse und Anwendungsbeispiele präsentieren wird.
Das Thema technologische Innovation im Strafvollzug ist dichter und spannender denn je. Es ist klar, dass der Einsatz von VR nicht nur ein einfacher Trend ist, sondern ein reales Potential birgt, unsere Umgangsweise mit Gewalt in Gefängnissen grundlegend zu verändern.
Für weitere Informationen zu diesem bahnbrechenden Projekt und den damit verbundenen Entwicklungen, besuchen Sie die Websites von KMOP und PPBW.
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Ort | Agia, Griechenland |
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