VR-Brillen revolutionieren die Pflegeausbildung: So lernen angehende Profis!

VR-Brillen revolutionieren die Pflegeausbildung: So lernen angehende Profis!

Worms, Deutschland - Stell dir vor, du schnallst dir eine VR-Brille aufs Gesicht und befindest dich plötzlich mitten in einer lebensechten Notfallsituation. Genau das passiert in der modernen Pflegeausbildung, wo Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zunehmend zum Einsatz kommen. Der Einsatz dieser Technologien könnte den Pflegeberuf revolutionieren und die Ausbildung auf ein neues Level heben.

Wie die SWR berichtet, haben VR-Brillen längst ihren Weg aus der Welt der Computerspiele gefunden und werden jetzt zur Schulung angehender Pflegekräfte eingesetzt. Knut Heinrichs, Leiter einer Ausbildungsstätte am Klinikum Worms, hebt hervor, dass die Auszubildenden in kritischen Situationen wie einem Herzinfarkt oder akuter Atemnot durch die Anwendung von VR-Brillen schneller reagieren und signifikant bessere Lernergebnisse erzielen. Das Training mit VR simuliert komplexe Pflegesituationen und gibt den Auszubildenden die Möglichkeit, in einer risikofreien Umgebung zu lernen, wie sie mit schmerzhaften Patienten umgehen.

Die Technologie hinter dem Lernen

Doch was macht diese Technologien so spannend? AR und VR bieten verschiedene Facetten des Lernens: Während VR die Auszubildenden in eine vollständig digitale Umgebung entführt, ermöglicht AR die Überlagerung von digitalen Informationen in der realen Welt. So können Studierende etwa mit Hilfe von AR-Technologie Einblicke in die Gefäße und Kammern des menschlichen Herzens gewinnen. Laut der Hochschule Bochum lernen die Auszubildenden nicht nur mit mehr Freude, sondern auch nachhaltiger, da keine physischen Materialien benötigt werden. Fehler oder Schmerzen für Patienten sind ebenfalls kein Thema.

Mit integrierten Bewegungssensoren und Interaktionsmöglichkeiten durch Controller ist das Lernen mit VR intensiv und immersiv. Studierende im Masterstudiengang „Bildung im Gesundheitswesen“ hatten die Gelegenheit, diese Technologien unter der Leitung von Annette Hipler kennenzulernen und die Vorteile in einem praktischen Kontext zu erleben.

Die Herausforderungen und Chancen

Es ist jedoch nicht alles Gold, was glänzt. Die Forschung auf dem Gebiet der VR und AR im Gesundheitswesen zeigt, dass es einige Herausforderungen gibt, die es zu bewältigen gilt. Eine Studie stellt fest, dass VR und AR zwar bereits bei der Patientenversorgung und der medizinischen Ausbildung Anwendung finden, jedoch Fragen zur Integration in bestehende Gesundheitssysteme und deren Wirksamkeit aufgeworfen werden müssen. Zudem könnte das Phänomen der „Cybersickness“ – Übelkeit durch die Nutzung von VR-Technik – ein Hindernis darstellen.

Die Anforderungen an die Implementierung sind hoch, doch die Chancen sind enorm. VR und AR haben das Potenzial, therapeutische Interventionen zu verbessern und eine immersivere Ausbildung zu ermöglichen. Wenn wir über den Tellerrand hinausblicken, sehen wir eine klare Richtung: Innovative Technologien werden die Pflegeausbildung und Patientenversorgung nicht nur bereichern, sie könnten sie revolutionieren.

In der Zukunft könnten wir nicht nur ein besser ausgebildetes Pflegepersonal sehen, sondern auch eine wesentlich bessere Qualität der Patientenversorgung, was letztlich allen Beteiligten zugutekommt. Der Schlüssel dazu liegt in der weiteren Erforschung und der Entwicklung geeigneter Implementierungsstrategien, um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen.

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OrtWorms, Deutschland
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