VR-Revolution im Krankenhaus: So helfen 3D-Modelle Patienten!

VR-Revolution im Krankenhaus: So helfen 3D-Modelle Patienten!
Münster, Deutschland - In der Welt der medizinischen Technologie tut sich einiges, und Virtual Reality (VR) ist dabei ein aufregendes Thema. Am Universitätsklinikum Münster (UKM) zeigt Prof. Markus Holling, stellvertretender Direktor der Klinik für Neurochirurgie, wie VR nicht nur die Gesundheitsversorgung revolutioniert, sondern auch das Verständnis der Patienten verbessert. Das UKM berichtet, dass die Verwendung von VR-Brillen bei der Bearbeitung von 3D-Modellen radiologischer Aufnahmen die Art und Weise verändert, wie medizinisches Personal und Patienten Informationen aufnehmen und verarbeiten.
Bislang wurden radiologische Bilder wie MRT- oder CT-Scans meist in zweidimensionaler Form präsentiert. Nun ermöglicht VR den medizinischen Fachkräften, diese Bilder virtuell zu drehen, zu vergrößern und in Schichten darzustellen. Alexander Ewen, ein langzeitüberlebender Glioblastom-Patient, beschreibt seine persönlichen Erfahrungen mit dieser Technik als revolutionär. Für ihn ist die dreidimensionale Visualisierung weit hilfreicher als die traditionellen Darstellungen. Durch den Austausch mit Holling hat Ewen nicht nur seine eigene Sichtweise erweitert, sondern hilft auch, andere Patienten zu informieren und zu beruhigen.
Patientenaufklärung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Ein zentraler Vorteil von VR im medizinischen Bereich liegt in der besseren Aufklärung der Patienten. Holling hebt hervor, dass diese Technologie helfen kann, Ängste abzubauen und den Informationsbedarf der Patienten besser zu decken. Am UKM sind derzeit zehn VR-Brillen im Einsatz – sowohl in der Neurochirurgie als auch in der Allgemeinen Chirurgie. Die Brillen sind nicht nur für Patienten gedacht, sondern auch für das medizinische Personal, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen zu fördern.
Ärzte können sich in eine VR-Session einklinken, Operationen in Echtzeit erläutern und notieren. Diese Herangehensweise hilft nicht nur bei der Vorbereitung auf operative Eingriffe, sondern auch bei der Nachsorge und Erklärung von Behandlungsarten. Die Aufzeichnung dieser Sitzungen ermöglicht es den Fachkräften, jederzeit auf die Originalmodelle zuzugreifen – ein echter Gewinn für die Dokumentation und Qualitätssicherung in der Patientenversorgung.
Integration von Telemedizin und Virtual Reality
Aber es bleibt nicht nur bei VR. Die Kombination von Telemedizin und VR hat das Potenzial, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verändern. Unter Telemedizin versteht man die Nutzung von Telekommunikationstechnologien, um medizinische Dienstleistungen aus der Ferne anzubieten. Diese Methoden haben in den letzten Jahren, vor allem durch die COVID-19-Pandemie, an großer Bedeutung gewonnen.
- Telemedizin ermöglicht Echtzeit-Konsultationen via Video.
- Die Übermittlung medizinischer Daten über „Store-and-forward“-Methoden.
- Remote-Patientenmonitoring mit tragbaren Geräten.
- Mobile Gesundheitsapps zur Verfolgung von Gesundheitszuständen.
- Hausbesuche für eine persönlichere Patientenversorgung.
Durch die Integration von VR können Patienten nicht nur medizinische Informationen auf neue Weise erfahren, sondern auch aktiv an ihrem Heilungsprozess teilnehmen. VR wird bereits in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt, vom Training von medizinischen Fachkräften über Schmerzmanagement bis hin zur Therapie psychischer Erkrankungen. Diese innovative Verschmelzung bereitet den Weg für eine personalisierte und effektive Gesundheitsversorgung, unabhängig vom Standort der Patienten.
Mit dieser Technologie im Hinterkopf ist es absehbar, dass die Zukunft der Gesundheitsversorgung sowohl innovative Ergebnisse als auch Herausforderungen mit sich bringen wird. Auch Studien zeigen, dass durch den Einsatz von VR Technologien eine höhere Zufriedenheit und Akzeptanz unter den Patienten zu erwarten ist, was letztlich zu besseren Behandlungsergebnissen führen kann.
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Ort | Münster, Deutschland |
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