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Die Entwicklung des Skeuomorphismus im digitalen Design

Die Entwicklung des Skeuomorphismus im digitalen Design

Die Designwelt ist ständig im Wandel, und eine Entwicklung, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist der Skeuomorphismus im digitalen Design. Skeuomorphismus bezieht sich auf die Praxis, digitale Elemente so zu gestalten, dass sie wie ihre realen Gegenstücke aussehen oder sich anfühlen. In diesem Artikel werden wir die Entwicklung des Skeuomorphismus genauer untersuchen und seine Auswirkungen auf das digitale Design analysieren.

Was ist Skeuomorphismus?

Skeuomorphismus ist ein Designkonzept, das seinen Ursprung in der physischen Welt hat. Dabei werden digitale Elemente so gestaltet, dass sie wie real existierende Gegenstände aussehen oder sich anfühlen. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass in einer digitalen Notizbuch-App Seiten umgeblättert werden, um an den nächsten Abschnitt zu gelangen, oder dass ein digitaler Papierkorb wie ein physischer Papierkorb aussieht.

Der Begriff „Skeuomorphismus“ leitet sich von den griechischen Wörtern „skeuos“ (Gefäß) und „morphe“ (Form) ab und bedeutet wörtlich übersetzt „Gefäßform“. Dieser Begriff wurde erstmals von Mark Weiser 1991 in seinem Buch „The Computer for the 21st Century“ verwendet, um die Idee zu beschreiben, dass digitale Geräte die Benutzerfreundlichkeit physischer Objekte nachahmen sollten.

Die Anfänge des Skeuomorphismus

Die Anfänge des Skeuomorphismus im digitalen Design lassen sich zurückverfolgen bis zu den ersten GUIs (Graphical User Interfaces) in den 1980er und 1990er Jahren. Zu dieser Zeit wurden digitale Oberflächen entwickelt, um den Benutzern die Interaktion mit Computern zu erleichtern. Damals wurden viele grafische Elemente verwendet, die an reale Objekte erinnerten, um den Benutzern eine vertraute Umgebung zu bieten und die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.

Ein Beispiel für frühen Skeuomorphismus ist das Design des „Trash Can“ Icons auf dem Apple Macintosh-Computer. Das Icon sah aus wie ein echter Papierkorb und wurde von Benutzern verwendet, um unerwünschte Dateien zu löschen. Dieses Designkonzept wurde als visuelles Metapher verwendet, um Benutzern eine vertraute Art der Dateiverwaltung zu bieten.

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Der Höhepunkt des Skeuomorphismus

In den 2000er Jahren erreichte der Skeuomorphismus seinen Höhepunkt mit dem Aufkommen von iOS und anderen Touchscreen-basierten Betriebssystemen. Apple war einer der Vorreiter dieses Trends und implementierte skeuomorphe Designs in ihren Produkten. Das Skeuomorphismus-Konzept wurde verwendet, um digitale Anwendungen wie den Kalender, den Musik-Player und den Wetterbericht so zu gestalten, dass sie wie ihre analogen Pendants aussehen und sich anfühlen.

Ein berühmtes Beispiel für Skeuomorphismus ist das Design der Notizbuch-App „Notizen“ auf dem iPhone. Die App wurde so gestaltet, dass sie wie ein echtes Notizbuch aussieht, mit einer texturierten Hintergrundoberfläche, Seiten, die umgeblättert werden können und einem Stiftsymbol, das zum Schreiben von Notizen verwendet wird. Dieses Designkonzept wurde von den Benutzern gut angenommen, da es ihnen half, sich mit der App vertraut zu fühlen und die Anwendung intuitiv zu bedienen.

Die Entwicklung weg vom Skeuomorphismus

Obwohl der Skeuomorphismus in den 2000er Jahren sehr populär war, begann sich das Designparadigma in den letzten Jahren zu ändern. Designer und Entwickler erkannten, dass reine visuelle Nachbildungen von realen Objekten nicht immer die beste Lösung für digitale Anwendungen sind.

Ein großer Wendepunkt war die Einführung von flat Design durch Unternehmen wie Microsoft mit ihrem Betriebssystem Windows 8 und Google mit ihrem Material Design. Flat Design bezeichnet ein Designkonzept, bei dem auf realitätsnahes Design verzichtet wird und stattdessen einfache Formen, klare Schriften und leuchtende Farben verwendet werden. Dieser Ansatz bietet den Vorteil hoher Lesbarkeit, schneller Ladezeiten und einer klaren Benutzerführung.

Der Skeuomorphismus ist jedoch nicht vollständig verschwunden. In einigen Anwendungen und Betriebssystemen werden Elemente des Skeuomorphismus, wie zum Beispiel Schatten oder gewisse Texturfunktionen, weiterhin verwendet. Dies wird oft als „skeuomorpher Realismus“ bezeichnet und stellt eine Mischung aus Flat Design und skeuomorphen Elementen dar.

Der Einfluss des Skeuomorphismus

Der Skeuomorphismus hat einen großen Einfluss auf das digitale Design gehabt. Er hat gezeigt, dass die Nachbildung von realen Objekten auf digitalen Oberflächen die Benutzerfreundlichkeit verbessern kann, indem er vertraute und intuitive Interaktionen ermöglicht. Darüber hinaus hat der Skeuomorphismus dazu beigetragen, die Akzeptanz von Technologie bei Menschen zu fördern, die mit Computern weniger vertraut sind.

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Jedoch gibt es auch Kritik am Skeuomorphismus. Einige Designer argumentieren, dass eine zu starke Nachahmung von realen Objekten die kreative Freiheit einschränkt und die Benutzererfahrung beeinträchtigen kann. Darüber hinaus kann der Skeuomorphismus in einigen Fällen zu einer Überfrachtung der Benutzeroberfläche führen und die Leistung der Anwendung beeinträchtigen.

Fazit

Die Entwicklung des Skeuomorphismus im digitalen Design hat gezeigt, dass das Nachahmen von realen Objekten auf digitalen Oberflächen die Benutzerfreundlichkeit verbessern kann. Es ermöglicht den Benutzern, sofort zu verstehen, wie sie mit einer Anwendung interagieren können, und schafft eine vertraute Umgebung. Der Skeuomorphismus hat jedoch keinen dauerhaften Charakter und ist in den letzten Jahren durch andere Designkonzepte wie Flat Design abgelöst worden. Nichtsdestotrotz wird der Skeuomorphismus weiterhin in einigen Anwendungen und Betriebssystemen verwendet, um die visuelle Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.

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