
Die Faszination rund um das Huhn hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Einst als Luxusgut betrachtet, hat es sich zu einem Massenprodukt entwickelt. Ein Legehuhn produziert jährlich bis zu 300 Eier, wobei etwa 85 Prozent dieser Eier aus Käfighaltung stammen, wie Proplanta berichtet. Im Kontrast dazu legt die Wildform des Huhns maximal 5 bis 15 Eier pro Jahr. Der weltweiten Hühnerpopulation werden schätzungsweise 34 Milliarden Hühner zugeschrieben, womit sie als häufigstes domestiziertes Landwirbeltier gelten.
Hühner sind weltweit außer auf dem Südpol verbreitet und Hühnerfleisch findet in nahezu allen Kulturen Verwendung. Die Spezialisierung auf Hühner hat bereits in der Römerzeit begonnen, was zur Entfremdung zwischen Mensch und Tier führte. Der Begriff „Cockpit“ hat möglicherweise seine Wurzeln in Hahnenkämpfen oder auf alten britischen Schiffen. Die größten Hahnenkampf-Veranstaltungen, wie der Slasher-Cup, werden auf den Philippinen ausgetragen. Hühner sind auch kulturell von Bedeutung und werden häufig als Symbol für Männlichkeit verwendet, nicht zuletzt auf Trikots von Sportvereinen.
Haltungsbedingungen für Legehennen
Die Haltungsbedingungen von Legehennen, insbesondere außerhalb der EU, sind häufig besorgniserregend. Legehennen leben oft in herkömmlichen Legebatteriezellen, wo sie lediglich 550 cm² Platz zur Verfügung haben, was weniger als die Fläche eines A4-Blattes entspricht. In diesen Käfigen, in denen vier bis fünf Hennen zusammengehalten werden, sind die Hühner auf Drahtgitterboden ohne natürlichen Lichteinfall untergebracht, was ihnen die Möglichkeit verwehrt, artgemäße Verhaltensweisen auszuleben, wie etwa Scharren oder Sandbaden. Dies führt zu einem Mangel an Bewegung und kann ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Osteoporose und Knochenbrüche zur Folge haben.
Der Stress, dem die Hühner ausgesetzt sind, ist erheblich. Sie leiden unter Verletzungen durch das Stehen auf dem Drahtgitter, und auch die natürliche Abnutzung ihrer Krallen bleibt aus, was oft zu gegenseitigen Verletzungen führt. Das Martyrium dieser Hühner in Käfigen dauert normalerweise 12 bis 14 Monate, wobei fünf bis zehn Prozent der Tiere vorzeitig sterben. Konventionelle Käfige sind seit 2012 in der EU verboten, doch die erlaubten „ausgestalteten Käfige“ bieten nur begrenzt Platz und einige einfache Einrichtungen, wie „Legenester“ oder „Sitzstangen“, die jedoch nicht ausreichen, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden. Auf den Eiern ist die Haltungsform durch die erste Ziffer des Eierstempels erkennbar, wobei eine „3“ für Käfighaltung steht, wie Vier Pfoten erläutert.