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Junge, weibliche Polizisten in Baden-Württemberg: Risiko oder Chance?

Baden-Württemberg hat einen rekordverdächtigen Wandel erlebt: Fast 50 Prozent der neuen Polizisten sind Frauen und das Durchschnittsalter sinkt unter 40 Jahre, doch Experten warnen vor einem gefährlichen Mangel an Erfahrung in den Reihen der jüngeren Beamten!

In Baden-Württemberg ziehen immer mehr junge Frauen und Männer in die Polizeireihe! Ein frischer Wind weht durch die Reihen der Ordnungshüter, doch diese erfreuliche Entwicklung bringt auch potenzielle Fallstricke mit sich. Die Straßen werden bunter, die Uniformen weiblicher und die Herausforderungen größer!

Die neuesten Statistiken sprechen Bände: Fast die Hälfte der Neuzugänge in der baden-württembergischen Polizei sind Frauen! Ein Triumpf der Vielfalt, denn auch etwa ein Drittel der Neueinstellungen hat einen Migrationshintergrund. Während 2016 nur jeder fünfte Polizeibeamte weiblich war, sind es inzwischen bereits fast 30 Prozent! Ein Meilenstein, der die Polizei verjüngt und die Durchschnittsalterspiegel unter 40 Jahre sinken lässt. „Vor 30 Jahren waren Frauen in Polizeiuniform quasi ein Tabu“, erklärt Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Herausforderung Erfahrung

Doch was passiert, wenn neue Gesichter mit frischem Elan die alten Hasen ablösen? Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) schlägt Alarm: „Die Polizei ist ein Erfahrungsberuf!“ Mit immer mehr Berufsneulingen, oft noch ohne ausreichende Einarbeitung, könnte die Sicherheit der Bevölkerung gefährdet werden. Ralf Kusterer, der DPolG-Landesvorsitzende, warnt vor einer Gefahr, die aus mangelndem Orts- und Personenwissen resultieren kann – insbesondere in brenzligen Situationen.

Die Besatzung einer Streife besteht in vielen Fällen aus einem frischen Absolventen und einem Kollegen, der erst seit wenigen Monaten im Dienst ist. Wo bleiben die alten Hasen, die mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung die Neuen an die Hand nehmen können? Respektlosigkeit und steigende Gewalt gegen die Polizei machen diese Situation besonders brisant. „Eine fundierte Einarbeitung, wie sie in der Vergangenheit stattfand, ist oft nicht mehr gegeben“, kritisiert Kusterer.

Qualität in der Gefahr

Die Herausforderungen im Polizeialltag sind enorm. Strategisches Geschick ist gefragt, und die Angst, junge, hochmotivierte Polizistinnen und Polizisten zu überfordern, wächst. Der zunehmende Frauenanteil bringt neue Anforderungen mit sich. „Wir müssen sicherstellen, dass auch Mütter ihren Platz im Dienst finden können, ohne das Ansehen ihrer Kolleginnen zu schmälern“, fordert Kusterer. Das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Familienleben wird zur Herausforderung – eine, die das Innenministerium dringend anpacken muss!

Hinzu kommen körperliche Herausforderungen, die in den letzten Jahren nicht geringer geworden sind. Eine verstärkte Aus- und Fortbildung ist unerlässlich, um die Neuen auf den Umgang mit körperlich überlegenen Tätern vorzubereiten.

Die positiven Nachrichten halten jedoch nicht an: Die grün-schwarze Landesregierung hat eine historische Einstellungsoffensive gestartet! Über 12.000 junge Menschen konnten für die Polizeiausbildung begeistert werden. Im Jahr 2019 stellten sie mit sage und schreibe 1.787 Neueinstellungen eine Rekordzahl auf. Innenminister Strobl könnte beim kommenden Haushalt erneut eine Welle neuer Gesichter an die Tabellenspitze bringen, wenn alles glatt läuft. Damit könnten in den nächsten zehn Jahren so viele Polizistinnen und Polizisten eingestellt werden wie nie zuvor!

Baden-Württemberg verändert sich – die Polizei wird bunter und jünger, doch die Fragen zur Qualität und zur nötigen Erfahrung bleiben im Raum stehen. Eine spannende Zeit bricht an!

NAG Redaktion

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