In den 1960er- und 70er-Jahren geschahen im Kinderheim der Evangelischen Brüdergemeinde in Korntal bei Stuttgart unvorstellbare Verbrechen. Detlev Zander, der 2013 den sexuellen Missbrauch und die Gewalt, die er dort erlitten hat, öffentlich machte, hat nun seine Stimme erneut erhoben. In einem bewegenden Gespräch mit Benjamin Lassiwe fordert er von der EKD-Synode, die schrecklichen Taten endlich anzuerkennen und einen echten Kulturwandel in der Gemeinde einzuleiten. Der Dokumentarfilm „Die Kinder aus Korntal“, der kürzlich in die Kinos kam, beleuchtet diese dunkle Geschichte und gibt den Opfern eine Plattform, um gehört zu werden, wie [meine-kirchenzeitung.de](https://www.meine-kirchenzeitung.de/c-blickpunkt/auch-die-spaetfolgen-anerkennen_a51961?womort=Weimar) berichtet.
Die Erlebnisse von Zander sind nicht nur persönlich, sondern stehen stellvertretend für viele andere Betroffene, die in diesen Heimen unter dem Deckmantel der Fürsorge litten. Die Evangelische Brüdergemeinde muss sich ihrer Verantwortung stellen und die Vergangenheit aufarbeiten. Zander betont, dass es nicht nur um die Anerkennung der Verbrechen geht, sondern auch um die Spätfolgen, die viele der ehemaligen Heimkinder bis heute belasten. Es ist an der Zeit, dass die Kirche nicht nur die Taten, sondern auch deren Auswirkungen ernst nimmt.
Ein Aufruf zur Veränderung
Der Dokumentarfilm ist mehr als nur ein Rückblick auf die Vergangenheit; er ist ein Aufruf zur Veränderung. Zander und andere Betroffene hoffen, dass die Sichtbarkeit ihrer Geschichten dazu führt, dass die Kirche endlich aktiv wird. „Wir brauchen einen echten Dialog und eine echte Entschuldigung“, so Zander. Die Betroffenen verlangen nicht nur Anerkennung, sondern auch konkrete Schritte zur Heilung und Unterstützung.
Die Evangelische Brüdergemeinde steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen. Die Aufarbeitung der Vergehen ist ein langer Weg, der Mut und Entschlossenheit erfordert. Die Stimmen der Überlebenden müssen gehört werden, und die Gemeinde muss bereit sein, sich mit ihrer dunklen Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Die Bedeutung des Films
„Die Kinder aus Korntal“ ist nicht nur ein Film über Missbrauch, sondern auch ein Dokument der Hoffnung. Er zeigt, dass es möglich ist, aus der Dunkelheit ins Licht zu treten. Die Geschichten der Betroffenen sind bewegend und schockierend zugleich, und sie fordern die Gesellschaft auf, hinzusehen und zu handeln. Wie [meine-kirchenzeitung.de](https://www.meine-kirchenzeitung.de/c-blickpunkt/auch-die-spaetfolgen-anerkennen_a51961?womort=Weimar) berichtet, ist es wichtig, dass die Kirche nicht nur die Vergangenheit anerkennt, sondern auch die notwendigen Schritte unternimmt, um eine sichere und unterstützende Umgebung für alle Kinder zu schaffen.
Die Zeit drängt, und die Stimmen der Überlebenden dürfen nicht länger ignoriert werden. Zander und seine Mitstreiter setzen sich unermüdlich dafür ein, dass die Evangelische Brüdergemeinde endlich Verantwortung übernimmt und die notwendigen Veränderungen einleitet. Nur so kann ein echter Wandel geschehen, der nicht nur die Vergangenheit anerkennt, sondern auch eine bessere Zukunft für alle Kinder sichert.