Spezialeinheiten der Polizei feiern 50 Jahre im Einsatz für die Sicherheit!
Kiel (ots)
In einem glanzvollen Festakt hat die Landespolizei Schleswig-Holstein am 14. November 2024 das 50-jährige Bestehen ihrer Spezialeinheiten, dem Mobilen Einsatzkommando (MEK) und dem Spezialeinsatzkommando (SEK), im Auditorium der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz gefeiert. Vor einer beeindruckenden Menge von rund 300 Gästen, darunter hochrangige Vertreter aus Politik, Polizei und Bundeswehr, würdigte Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack die entscheidende Rolle, die diese Einheiten für die Sicherheit der Bürger in Schleswig-Holstein spielen. „Ob bei Geiselnahmen, Festnahmen von gefährlichen Personen oder bei Suizidversuchen – Sie sind immer bereit, in den kritischen Momenten einzugreifen“, betonte die Ministerin in ihrer Ansprache. Ihre Anerkennung galt den Beamten, die oft die letzte Hoffnung in den schwierigsten Lagen unserer Gesellschaft sind, wie [NDR berichtete](https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Immer-einsatzbereit-50-Jahre-Spezialeinheiten-SEK-und-MEK-Schleswig-Holstein,spezialeinheiten100.html?rel=nofollow noreferrer noopener&target=_blank).
Die Wurzeln der Spezialeinheiten
Die Geburtsstunde der Spezialeinheiten in Deutschland wurde durch die dramatischen Ereignisse der Olympischen Spiele 1972 in München eingeleitet, als palästinensische Terroristen die israelische Mannschaft als Geiseln nahmen. Angesichts dieser Bedrohungen erkannten die Sicherheitsbehörden die Notwendigkeit spezialisierter Kräfte, die schnell und effizient auf solche Notlagen reagieren können. Im November 1974 wurde die erste Spezialeinheit der Landespolizei in Schleswig-Holstein ins Leben gerufen. Mit nur 14 freiwilligen Mitgliedern der Bereitschaftspolizei begannen sie, in der beschaulichen Stadt Eutin, einen Weg zu beschreiten, der ihnen anfangs viele Herausforderungen bereiten sollte.
Torsten Schramm, der derzeitige Leiter der Spezialeinheiten, betont die Pionierarbeit dieser ersten Beamten, die mit einer rigorosen Ausbildung und dem Entwickeln neuer Taktiken begann. „Die Grundlagen unserer Spezialeinheiten wurden durch die Entschlossenheit und den Einsatz dieser Männer gelegt“, sagt Schramm.
Von Eutin nach Kiel und die Integration
Im Jahr 2005 kam es zu einem wichtigen Umbruch, als das SEK in das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein integriert wurde und nach Kiel umzog. Die Vereinigung mit dem MEK, das aus dem Landesfahndungskommando hervorging, stärkte die Fähigkeiten beider Einheiten nachhaltig. Das MEK ist darauf spezialisiert, Überwachungsaktionen und Fahndungen durchzuführen, während das SEK sich auf die Festnahmen von bewaffneten und besonders gewaltbereiten Personen konzentriert. „Die Anforderungen in unserem Bereich sind so hoch wie in kaum einem anderen“, so Rolfpeter Ott, stellvertretender Direktor des Landeskriminalamtes, angesichts der stetig komplexer werdenden Bedrohungslagen und der wachsenden Herausforderungen, die sich den Sicherheitskräften stellen.
Spektakuläre Einsätze im Gedächtnis
Über die Jahre hinweg gab es immer wieder Einsätze, die in die Geschichte der Spezialeinheiten eingegangen sind. Besonders herausragend ist die Festnahme des RAF-Terroristen Christian Klar im Sachsenwald 1982. Die SEK-Beamten hatten sich über Wochen hinweg versteckt, bis sie den Zugriff wagen konnten. Zudem gab es geglückte Einsätze in der Justizvollzugsanstalt Lübeck, bei denen Geiselnahmen unblutig beendet werden konnten. Ein solcher Vorfall ereignete sich im Juli 1997, als ein Häftling eine Psychologin bedrohte, um seine Freilassung zu pressen.
Auch im Jahr 2005 kam es zu einem spektakulären Zugriff auf die Panzerknacker-Bande, als SEK und MEK auf frischer Tat zuschlagen konnten. Die Mitglieder hatten in Horrormasken getarnt im Norden insgesamt zehn Geldautomaten gesprengt. Solche Einsätze verdeutlichen die Dringlichkeit und den Einsatzwillen der Spezialeinheiten, die auch weiterhin unermüdlich für die Sicherheit der Bürger arbeiten, trotz der oft geheimen und gefährlichen Einsätze, in denen sie agieren.
Heute, nach 50 Jahren, bleibt die Identität der Spezialeinheiten ein gut gehütetes Geheimnis, denn ihre geheime Ausbildung und die taktischen Vorgehensweisen müssen unabhängig von öffentlicher Aufmerksamkeit bleiben. Die Entwicklungen und Herausforderungen, die zur Gründung dieser Einheiten führten, sind noch immer höchst aktuell, und die Verantwortlichen der Landespolizei sind sich der Notwendigkeit ständiger Weiterbildung und Spezialausbildung bewusst, um auch in Zukunft gewappnet zu sein. Die Jubilaren des Tages haben eindrucksvoll demonstriert, dass sie für die Sicherheit Schleswig-Holsteins immer bereit stehen, wie auch bereits [Presseportal berichtete](https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/2256/5908978?rel=nofollow noreferrer noopener&target=_blank) über ihre Erfolge.