Streit um Saurüsselalm: Schließt die beliebte Almhütte bald?
Bad Wiessee – Die Saurüsselalm, ein beliebtes Ziel am Tegernsee, sorgt erneut für Aufregung! Trotz eines zurückgezogenen Bauantrags, der nach einem Gerichtsprozess im September stattfand, wird hier weiterhin Trüffelpizza und Allgäuer Kässpatzen serviert. Die Grünen im Kreistag sprechen von einem „Schwarzbau“ und kritisieren das Landratsamt Miesbach für sein Untätigsein. Fraktionssprecher Thomas Tomaschek und seine Kollegin Cornelia Riepe haben die Behörde öffentlich angeprangert, während der Streit um die Alm immer weiter eskaliert.
Naturschützer schlagen Alarm
Der Verein zum Schutz der Bergwelt und die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal kämpfen seit 2022 gegen die Saurüsselalm. Sie beklagen, dass bis zu 15 Sonderveranstaltungen pro Jahr die Nachtruhe der Tiere stören. Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft, warnt: „Es wird ein Präzedenzfall geschaffen. Wenn die Saurüsselalm das darf, dann dürfen es andere Almhütten auch.“ Die Betreiberin Tanja Frühauf verteidigt sich, indem sie darauf hinweist, dass auch andere Hütten ähnliche Veranstaltungen durchführen.
Der Besitzer der Alm, Bauunternehmer Franz Haslberger, wird von den Grünen als Grund für die Untätigkeit der Behörden vermutet. Tomaschek behauptet, dass bei ihm nie durchgegriffen werde, während andere Hütten strengen Auflagen unterliegen. Das Landratsamt Miesbach kontert, dass die Hütte kein klassischer Schwarzbau sei und nur Teile des Gebäudes nachträglich illegal wurden. Eine Sprecherin bezeichnet die Kritik der Grünen als „reinen Aktionismus“. Am Montag will Landrat Olaf von Löwis (CSU) alle Beteiligten an einen Tisch bringen, um einen Kompromiss zu finden. Doch Brogsitter-Finck bleibt skeptisch: „Die sollten nicht glauben, dass wir jetzt klein beigeben!“