
In den letzten Monaten haben Schmierereien von Hakenkreuzen in der Stadt Mengen für Besorgnis gesorgt. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wurden Ende November in Mengen Hakenkreuze gesprayt, die umgehend von der Stadtverwaltung entfernt wurden. Dies ist das erste Mal, dass in der Stadt in größerem Umfang Nazi-Symbole auftauchen. Seit Mitte Dezember sind zudem weitere Schmierereien mit Gekritzel und Tags an verschiedenen Orten sichtbar geworden, darunter das Freibad, der Bahnhof, die Tiefgarage, das Jugendhaus, Schulen und die Ablachhalle.
Bürgermeister Philip Schwaiger bestätigte die Sachbeschädigungen während einer Gemeinderatssitzung. Stadtrat Philipp Hierlemann von den Grünen stellte Fragen zu möglichen Maßnahmen gegen die Schmierereien, während die Stadtkapelle Mengen die Sachbeschädigung angezeigt hat. Laut Schwaiger gibt es Verdacht auf eine Gruppe von Jugendlichen, die für die zunehmenden Schmierereien verantwortlich sein könnte. Es gibt keine Videoüberwachung an den betroffenen Orten, was die Möglichkeit erschwert, die Täter auf frischer Tat zu ertappen. Um dem entgegenzuwirken, wird die Polizei verstärkt Streifen fahren, und die Musiker behalten ihr Probelokal im Blick.
Videoüberwachung und Konsequenzen
Hierlemann hält eine Videoüberwachung an neuralgischen Punkten für die sinnvollste Präventionsmaßnahme. Bürgermeister Schwaiger prüft die Möglichkeiten für Videoüberwachung, vermutlich am Bahnhof, betont jedoch, dass die Hürden wegen Datenschutz bedenken hoch sind. Stadtrat Wolfgang Rogg fordert schärfere Konsequenzen für die erwischten Täter, da bisher Schäden an Schulen nicht bestraft wurden. Kämmerer Holger Kuhn informierte darüber, dass bei Vorfällen am Bahnhof Rechnungen an die Betroffenen geschickt wurden. Die Schadenshöhe ist bislang noch nicht beziffert worden, so die Pressesprecherin Anne Laaß.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich kürzlich an der Gedenkstätte Buchenwald, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete. Auch hier wurden Hakenkreuze geschmiert, und trotz umgehender Fahndungsmaßnahmen konnten die Täter nicht gefasst werden. Die Schmierereien wurden sofort entfernt, und die Polizei ermittelt. Neben diesen Vorfällen wurden auch Gedenkbäume in der Nähe des ehemaligen KZ wiederholt beschädigt und zerstört. Die Gedenkstätte Buchenwald erinnert an die etwa 56.000 Menschen, die dort während der NS-Zeit getötet wurden.