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Apothekensterben in Schleswig-Holstein: Wie viele bleiben noch?

Schleswig-Holstein sieht sich einer besorgniserregenden wirtschaftlichen Schieflage bei seinen Apotheken gegenüber. Laut einem Bericht von NDR haben in den letzten zehn Jahren etwa ein Viertel aller Apotheken in Schleswig-Holstein geschlossen. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen einen akuten Nachwuchsmangel sowie gestiegene Kosten. Ein konkretes Beispiel für diese schwierige Lage ist die Apotheke in Rieseby im Kreis Rendsburg-Eckernförde, die möglicherweise bald ihre Türen schließen muss.

In einer Sendung, die am 6. Januar 2025 ausgestrahlt wurde und von Alexandra Bauer moderiert wurde, äußerte Kai Christiansen von der Apothekerkammer die dringlichen Herausforderungen, denen die Apotheken gegenüberstehen. Die Redaktion hatte Reinhard Mucker.

Schließungen in ganz Deutschland

Im gesamten Bundesgebiet spiegelt sich dieses Problem wider. Wie Tagesschau berichtet, haben seit Jahresbeginn 2024 bereits 384 Apotheken in Deutschland geschlossen. Ende September 2024 verblieben nur noch 17.187 Apotheken, was einem Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2010 waren es noch 21.441 Apotheken, was den drastischen Rückgang in den letzten Jahren verdeutlicht.

Die Gründe für das Apothekensterben sind unter anderem steigende Personal- und Sachkosten sowie Lieferengpässe und ein Fachkräftemangel. Viele Pharmazeuten entscheiden sich zunehmend für andere Karrierewege, etwa in der Industrie oder in Krankenhäusern. Zudem ist die Zahl der Neueröffnungen von Apotheken gesunken, im ersten Quartal 2024 gab es lediglich 36 Neugründungen im Vergleich zu 48 im Vorjahr.

Die ABDA fordert politische Maßnahmen, um den Rückgang der Apotheken zu bekämpfen. Insbesondere äußert die Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Bedenken bezüglich der geplanten Reformen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die eine Erleichterung der Gründung neuer Apotheken und die Zulassung von pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) als Ersatz für Apotheker beinhalten. Momentan ist es notwendig, dass mindestens ein approbierter Apotheker oder eine approbierte Apothekerin vor Ort ist.