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Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Druck auf die Unterhändler zur Freilassung von Geiseln in Gaza erhöht. Er warnte, dass es „im Nahen Osten die Hölle losbrechen“ wird, wenn die Geiseln bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar nicht zurückgebracht werden. Steve Witkoff, Trumps Kandidat für den Nahost-Beauftragten, wird an Verhandlungen in Katar teilnehmen und äußerte sich optimistisch über mögliche Einigungen zwischen Israel und Hamas vor dem genannten Datum.
Delegationen aus Israel und Hamas sind seit dem vergangenen Wochenende in Katar. Obwohl Trumps Team mit der scheidenden Regierung von Joe Biden zusammenarbeitet, ist es nicht offiziell an den Verhandlungen beteiligt. Frühere Hoffnungen auf Einigungen in den Gesprächen waren jedoch oft enttäuscht worden. Experten zweifeln an der Wirksamkeit von Trumps Drohungen gegen die Hamas, während die israelische Militärführung feststellt, dass die Hamas seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 15 Monaten stark geschwächt wurde.
Verhandlungen und militärische Spannungen
Einen weiteren Entwicklungsschritt stellt die Genehmigung von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dar, eine Verhandlungsdelegation nach Katar zu entsenden. Diese Gespräche zielen darauf ab, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu erreichen und die Rückkehr israelischer Geiseln sicherzustellen. Auch Hamas plant, Unterhändler nach Katar zu schicken. Vermittler aus Katar, Ägypten und den USA sind bereits aktiv, während direkte Verhandlungen von Hamas abgelehnt werden.
Gleichzeitig kam es zu militärischen Auseinandersetzungen, die mehrere Zivilisten das Leben kosteten. Ein israelischer Luftangriff auf eine vermeintliche Hamas-Zentrale führte dazu, dass das Militär die Situation verteidigte, jedoch die palästinensischen Angaben von mindestens 46 getöteten Zivilisten in verschiedenen Regionen des Gazastreifens berichteten. Der Hauptstreitpunkt zwischen Israel und Hamas bleibt die Frage einer dauerhaften Waffenruhe, wobei Israel verlangt, eine Liste mit Namen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erhalten.
Zudem erhebt Hamas den Anspruch auf eine Kampfpause, um den Aufenthaltsort und Gesundheitszustand der Geiseln zu klären, was Israel als vorgeschobene Behauptung betrachtet. Während der Konflikt weitergeht, leiden mehr als eine Million Palästinenser im Gazastreifen unter Hunger. Israel führt weiterhin Luftangriffe durch, mit zahlreichen zivilen Opfern, was die Spannungen weiter erhöht. Die Angaben beider Seiten sind zunächst nicht unabhängig überprüfbar, wie [ZDF](https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/israel-nahost-verhandlungen-hamas-katar-100.html) berichtete.
In der Vergangenheit haben Hamas-Mitglieder am 7. Oktober 2023 in Israel rund 1.200 Menschen getötet und über 250 verschleppt. Nach über einem Jahr werden noch 100 Geiseln von der Hamas in Gaza festgehalten. Unter diesen Geiseln befinden sich auch Menschen mit deutscher und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Hamas plant, tote Geiseln zu nutzen, um palästinensische Häftlinge in Israel freizupressen, wie [Radio Ennepe Ruhr](https://www.radioenneperuhr.de/artikel/trump-erhoeht-druck-auf-gaza-unterhaendler-2205966.html) berichtete.