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In Schwenningen gibt es Neuigkeiten bezüglich eines lange leerstehenden Gebäudes. Das ehemalige Brautmodengeschäft Kapadokya in der Kirchstraße 5, das seit vielen Jahren ungenutzt war, wird im Frühjahr 2025 wiederbelebt. Die Schwenninger Filiale der AOK wird in das Erdgeschoss des Gebäudes einziehen. Allerlei Planungen und Umbauten, die von Yusuf Gül, dem Inhaber einer Industriebau-Firma, durchgeführt wurden, haben länger gedauert als ursprünglich vorgesehen.
Yusuf Gül erwarb das Gebäude vor zehn Jahren, nachdem das Brautmodengeschäft Kapadokya in die Neckarstraße umgezogen war. In den oberen Etagen des Unternehmens sollen künftig Wohnungen eingerichtet werden, während im Untergeschoss Gastronomie oder Gewerbe vorgesehen sind. Hinter dem Haus sind Parkplätze eingeplant, was die Nutzung des Areals ergänzen wird, wie der Schwarzwälder Bote berichtete.
Trend zu Umnutzungen in Städten
Diese Entwicklung in Schwenningen steht im Einklang mit einem breiteren Trend, der in Deutschland zu beobachten ist. Laut einem Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit dem Titel „Kauf- und Warenhäuser im Wandel – Kleiner baukultureller Statusbericht“ wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, Lösungen für den Umbau von Kauf- und Warenhäusern zu finden. Diese Umnutzungen sollen nicht nur zur Erhaltung der Baukultur beitragen, sondern auch die Innenstädte beleben.
Der Bericht hebt hervor, dass der Bestand an Warenhäusern seit 1994 um ein Viertel reduziert wurde, was teilweise auf die dynamischen Entwicklungen im Onlinehandel und die rückläufigen Verkaufsflächen zurückzuführen ist. Langfristige Leerstände wirken sich negativ auf die Attraktivität der Innenstädte aus. Umnutzungsprojekte sind daher zunehmend gefragt, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen und eine Mischung aus Einzelhandel, Kultur, Bildung, Gastronomie und Wohnen zu fördern, wie es in dem Bericht des BBSR beschrieben wird.