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In einer aktuellen Folge der TV-Sendung „Guido’s Deko-Queen“ auf VOX stand die Umgestaltung eines Arbeitszimmers im Mittelpunkt. Protagonistin der Episode ist eine 45-jährige Paderbornerin namens Aras, die sich unter dem Motto „Gut eingedeckt – Setze dein neues Plaid perfekt in Szene“ auf ein neues Einrichtungskonzept einlassen musste.
Ein besonderes Augenmerk lag auf einem künstlerischen Plaid, das die Optik des Raumes maßgeblich verändern sollte. Diese Tagesdecke, die den Titel „Die Erfüllung“ trägt, wurde vom berühmten Jugendstilkünstler Gustav Klimt entworfen. Aras äußerte zu Beginn der Umgestaltung: „Ich finde die Decke interessant“, was ihren ersten Eindruck widerspiegelt. Die Herausforderung für sie bestand darin, aus ihrer Komfortzone herauszukommen und sich auf die neuen Gestaltungselemente einzulassen, wie Westfalen-Blatt berichtete.
Der Einfluss des Jugendstils
Das Plaid von Klimt repräsentiert nicht nur eine stilistische Wahl, sondern auch eine bedeutende Kunstbewegung. Der Jugendstil, der in Deutschland zwischen 1890 und 1910 entstand, ist eine umfassende Kunstbewegung. Der Begriff stammt von der gleichnamigen Zeitschrift „Jugend“, die ab 1896 in München herausgegeben wurde. International wird diese Bewegung auch als Art Nouveau, Modern Style oder Sezessionsstil bezeichnet und breitete sich über ganz Europa aus.
Die zentrale Forderung des Jugendstils war es, Alltagsgegenstände künstlerisch zu gestalten und dabei Schönheit mit Zweckmäßigkeit zu verbinden. Wesentliche Merkmale sind die lineare, oft asymmetrische Ornamentik sowie Inspirationen aus der Natur und Pflanzenwelt. Bedeutende Zentren dieser Bewegung waren unter anderem München, Darmstadt, Brüssel, Paris und Nancy, wo vor allem die Glaskunst von Emile Gallé hervorzuheben ist. In Wien prägten die Architekten Otto Wagner und Joseph Hoffmann das Erscheinungsbild des Jugendstils nachhaltig. Klimts Werke verkörpern den Geist dieser Kunstbewegung eindrucksvoll, wie arsmundi feststellt.