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Die Berufsbildenden Schulen (BBS) in Cloppenburg gehen mit einem innovativen Ansatz in die Zukunft des Lernens und werden künftig Virtual-Reality (VR)-Brillen im Unterricht einsetzen. Ziel des Projekts ist es, die Kommunikationsfähigkeiten der Schüler zu verbessern. Unterstützt wird das Vorhaben vom Landkreis Cloppenburg, der beiden Schulen, der BBS am Museumsdorf und der BBS Technik, jeweils 15 VR-Brillen zur Verfügung stellt. Die Schulen sind Teil des Projekts „Virtuelles Kommunikationscenter“, das von der BBS Wechloy in Oldenburg initiiert wurde. Ingesamt nehmen sieben Schulen an diesem Projekt teil.
Das Hauptziel des Projekts besteht darin, die Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten der Schüler messbar zu verbessern. Durch Training in virtuellen Präsentationen sowie Bewerbungsgesprächen sollen die Schüler ihre Ausdrucksfähigkeit und ihr Selbstbewusstsein steigern. Die VR-Technologie wird zudem eingesetzt, um Sprachen zu lernen und praxisnahe Szenarien zu simulieren. Projektpartner ist das Osnabrücker Unternehmen VReedback, das eine spezielle VR-Trainingssoftware entwickelt hat. Diese Software soll die Schüler auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereiten.
Interaktive Lernerfahrungen
Bei einer Auftaktveranstaltung nahmen Ludger Bockhorst, Abteilungsleiter der BBS am Museumsdorf, und Peter Trenkamp von der BBS Technik die VR-Brillen in Empfang. Die Schüler haben nun die Möglichkeit, realitätsnahe Erfahrungen zu sammeln und detailliertes Feedback zu erhalten. Die VR-Anwendungen ermöglichen die virtuelle Inszenierung und Aufzeichnung von Gesprächen, die anschließend analysiert werden. Dabei wird der Fokus auf Aspekte wie Grammatik, Wortschatz, Füllwörter, Körpersprache und Blickkontakt gelegt. Anhand interaktiver Spiele werden die Schüler schrittweise an die Technik herangeführt, um sie auf reale Herausforderungen vorzubereiten.
In den kommenden Monaten sollen zudem weitere Bedarfe ermittelt und das Konzept sowie die Technik kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dieses Projekt markiert einen bedeutenden Schritt für die Digitalisierung in der Bildung im Landkreis Cloppenburg.
Zusätzlich zu diesem innovativen Ansatz wurde die BBS Wechloy und ihr Partner VReedback aus Osnabrück in Berlin mit dem Comenius EduMedia Siegel 2024 ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V. (GPI) vergeben und würdigt das Virtuelle Kommunikationscenter der BBS Wechloy, das Kommunikationsfähigkeiten durch Virtual Reality (VR) und Künstliche Intelligenz (KI) fördert. Lernende können reale Gesprächssituationen in einer sicheren, interaktiven Umgebung simulieren, wobei das didaktische Konzept gamifizierte Einzeltrainings, praktische Übungen und Selbstreflexion umfasst.
Die Verleihung der Comenius-Auszeichnungen fand im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin statt, und die GPI prüfte rund 150 Einreichungen aus mehreren europäischen Ländern. Die Software wird weiterhin für Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache weiterentwickelt, um eine individualisierte Lernumgebung zu schaffen und die Sprachhemmnisse der Lernenden abzubauen. BBS Wechloy setzt damit Maßstäbe für digitale Bildung und lädt andere Schulen ein, neue Lernformate zu erproben, wie NWZonline berichtete und BBS Wechloy schrieb.