
Der Continental-Standort in Babenhausen schrumpft erheblich. Laut fr.de reduzierte sich die Mitarbeiterzahl von über 3000 auf aktuell 1800. In den letzten Jahren kam es zu einem spürbaren Stellenabbau, der bereits seit 2020 anhält. Der Standort, der einst der größte Betrieb im ehemaligen Landkreis Dieburg war und seit über 50 Jahren in Babenhausen tätig ist, soll bis 2028 weiter bestehen, wobei die Produktion planmäßig auslaufen soll.
Aktuell sind noch etwa 800 Stellen in der Produktion besetzt, die Zahl lag im Dezember 2023 bei 1100. Der Stellenabbau erfolgt nach Angaben des Unternehmens mit „sozialverträglichen Mitteln“. Hohe Energiekosten, Lohnkosten, Steuern und Bürokratie erschweren die Produktion in Deutschland. Um den Herausforderungen zu begegnen, verlagert Continental Maschinen und Geräte nach Rumänien, wo die Produktion ausgeweitet wird. Die Mitarbeiter in Babenhausen werden für die Arbeit im Ausland angelernt.
Zukunft der Produktionsflächen ungewiss
Die Entwicklungsabteilung bleibt mit etwa 1000 Arbeitsplätzen in Babenhausen erhalten. Dennoch gibt es Unklarheiten über die Nachnutzung der Produktionsflächen nach 2028. In Babenhausen werden weiterhin Mechatroniker ausgebildet, allerdings gibt es keine Einstellungsgarantie wie in der Vergangenheit. Bürgermeister Dominik Stadler sieht sich zudem mit Haushaltslöchern konfrontiert.
Neben den Entwicklungen in Babenhausen sollen im Rhein-Main-Gebiet insgesamt 2300 der rund 8000 Mitarbeiter von Continental betroffen sein, wie manager-magazin.de berichtete. Im Zuge einer Umstrukturierung sollen 1100 Mitarbeiter den Standort wechseln. Diese Maßnahmen betreffen sowohl die Verwaltung als auch Forschung und Entwicklung. Der Automotive-Vorstand Philipp von Hirschheydt erklärte, dass die Schritte die Kostenstruktur verbessern und die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung stärken sollen. Frankfurt wird dabei zum Kompetenzzentrum für Fahrzeugsoftware und -architekturen ausgebaut, während Babenhausen sich auf Displays und Cockpits konzentrieren wird.
Konzernchef Nikolai Setzer kündigte Ende 2023 an, das Segment organisatorisch herauszulösen, um Optionen für eine mögliche Weiterentwicklung zu prüfen, wobei Investoren, Gemeinschaftsfirmen, Verkäufe oder ein Börsengang eine Rolle spielen könnten.